Thursday, December 26, 2013

Unterwasserhochzeit

Heute ist es also soweit! Lindsey und Steve moechten heiraten. Naja, eigentlich sind sie schon verheiratet, aber sie moechten eben nochmals eine "Trauung" haben. Wir planen am Bull Run mit den Haien ein paar schoene Bilder zu machen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Max ist schon unten und ich gehe als letztes ins Wasser und lasse mir die Kamera geben.Wir haben ausgemacht dass wir uns unten an der Mooring Line treffen. Ich bin nie dort angekommen, als ich unter dem Boot war da sah ich einen unserer Taucher, ganz alleine?! Wo ist denn sein Buddy? Naja, ich tauche dann mit ihm ab und wir suchen seinen Buddy, keiner da. Ich sag dann wir tauchen auf und er folgt mir, da ich die Kamera hab, wollte ich ihn den Liftbag schiessen lassen, aber das hat er nicht gemacht, hat wohl nicht kapiert was ich wollte. Ich hab dann meinen Liftbag nach oben gelassen und an der Oberflaeche angekommen hab ich ihn gefragt, wer denn sein Buddy sei, Joel und Wolfgang. Wir sind ganz schoen abgetrieben, weil es eine recht starke Stroemung hat. Zum Glueck haben wir einen Liftbag, so werden wir gesehen. Als das Dingy dann endlich kommt und uns abholt da trau ich meinen Augen kaum, haengt doch Joel hinten dran. Ich frag ihn ob er nach Todd gesucht hat und er wusste gar nicht dass er sein Buddy war. Haha, was fuer ein Chaos. Hochzeitsbilder habe ich auch keine gemacht und geschweige denn Haie gesehen. Dafuer haben Sabine und Helmut Haie gesehen und es war ihr aber nicht so ganz geheuer, weil es so viele waren. Ich habe mir die Haie eben spaeter auf den Bildern angeschaut. Eigentlich kein Ersatz fuer einen versauten Tauchgang, aber besser als nix. Als alle Taucher wieder unversehrt an Bord der Juliet waren machen wir uns auf den Weg zum naechsten Tauchplatz. Die Moxon Rocks bei Cat Cay. Hier soll es eine schoene Faecherkoralle geben, diese nehme ich dann als Hintergrund fuer die Hochzeitsbilder. Aber zuerst machen wir die Ringuebergabe und die Hochzeitsfeier an "Land", bessergesagt an Bord.Das Hochzeitspaar hat sich huebsch herausgeputzt und auch der Kapitaen hat sich fein gemacht. Er verliest ein paar Worte und dann werden die Ringe uebergeben und das Brautpaar darf sich kuessen. Danach muss ins Wasser gesprungen werden. Das ist ein riesen Spass. Und nicht nur das Brautpaar springt ins Wasser auch andere der Gruppe. Vor allem Trevor der Divemaster. Er macht Saltos und bekommt auch gute Stilnoten von uns anderen. Aber nun ist es auch schon wieder an der Zeit uns fuer den Tauchgang vorzubereiten. Wir haben auf einer Seite meiner Wetnotes alle unterschrieben und da ich der Unterwasserfotograf bin, ist es Max's Aufgabe dies zu uebergeben. Wir tauchen ab und als erstes machen wir Fotosession an der Faecherkoralle. Danach uebergibt Max ihnen die Wetnotes und sie freuen sich riesig. Damit haben sie nicht gerechnet. Nach getaner Arbeit trennen wir uns und die beiden machen sozusagen ihren Honeymoon-Tauchgang und Max und ich machen unseren Tauchgang. Die Moxon Rocks sind ein schoenes kleines Riff, recht flach - nur 6 Meter tief, aber sehr farbenpraechtig und wir sehen auch einen Stechrochen. Besser gesagt ich sehe den Stechrochen und Max ist schon ein kleines Stueckchen weiter und verpasst den suessen kleinen Rochen, aber er kann es ja so machen wie ich mit den Haien! Er kann nachher das Bild anschauen. Nach 48 Minuten ist der Tauchgang dann vorbei! Nein - nicht weil die Flasche leer ist, sondern weil wir Hunger haben und es ausserdem schon recht spaet am Nachmittag ist. Die Crew hat mal wieder etwas ganz besonderes vorbereitet - eine Hochzeitstorte, dekoriert mit einem Delphin und einem Pinguin. Naja, der Pinguin passt zwar nicht so ganz auf die Bahamas, aber ist ja egal! Ich bin immer wieder erstaunt was die in dieser kleinen Kueche der Juliet immer so daherzaubern. Die Hochzeitstorte essen wir quasi als Vorspeise und danach ist Abendessen angesagt. Waehrenddessen wird es auch schon dunkel, wenn man es trotz Vollmond dunkel nennen kann. Und wir sind bereit fuer unseren heutigen Nachttauchgang. Ich schwimme schnurstracks mit Max zu der Stelle wo beim vorherigen Tauchgang der Stechrochen war und siehe da, er ist noch da. Des weiteren beobachten wir noch ein paar Lobster in der Naehe der Faecherkoralle! Ach die Unterwasserwelt ist doch einfach klasse.
Der naechste Tag bringt auch wieder klasse Tauchgaenge mit sich. Am Morgen Tauchen wir die Modules bei Cat Cay, das ist entlang einer Steilwand. Mich juckt es ja schon in allen Fingern etwas tiefer zu gehen, aber da wir in einer Gruppe unterwegs sind ist das nicht so gut. Ausserdem haben wir kein Trimix dabei. Sauerstoff zum dekomprimieren haetten wir natuerlich genuegend dabei - zumindest auf dem Boot. Die Steilwand faellt ab bis auf ca. 200 Meter und dann geht es runter bis auf den Grund der bei 4-500 Metern liegt. Da wir aber ein 32er Gemisch in unserer Flasche haben, ist meine Tauchtiefe nur 30.8 Meter. Schade, schade, aber vielleicht ein anderes Mal.

Monday, December 2, 2013

Das Abenteuer geht weiter!

Am naechsten Morgen holt uns das Boot des Tauchcenters ab und wir huepfen alle in voller Tauchmontur rueber. Sidemount ist nicht erlaubt, so was bloedes, so muessen Max und ich mit einer Flasche auf dem Ruecken tauchen, das finde ich nicht so toll, aber ist halt nicht zu aendern. Es muss recht schnell gehen, da wir ja nicht in einem Hafen sind sondern sozusagen auf offenem Meer. Mein Tauchbuddy ist Sabine, es ist ihr erster Tauchgang nach der OWD Zertifizierung. Das Riff heisst Hawk's Bill Reef und ist in einem sehr schlechten Zustand. Ich wundere mich auch nicht darueber, denn wenn ich so den Divemaster des Tauchcenters beobachte, dann hat dieser ein klein wenig Tarierungsprobleme und kickt auch staendig in die Korallen. So etwas stimmt mich immer traurig. Man sollte doch achtsam mit der kostbaren Unterwasserwelt umgehen. Fuer Sabine war es ein wunderbarer Tauchgang, das erste Riff und viele schoene bunte Fische! Fuer den zweiten Tauchgang fahren wir an das Riff "The Strip". Es ist geformt wie ein Ausrufezeichen und ist in einem etwas besseren Zustand als das andere Riff. Es ist jedoch kleiner als das andere und mit uns 12 Tauchern und dann noch die "Nichtjuliettaucher", da warr es hier schon ein klein wenig ueberfuellt! Hier gibt es noch mehr Fische und wir haben eine gute Zeit. Nach den Tauchgaengen werden wir wieder bei der Juliet abgeliefert und es gibt erstmal Mittagessen und danach ist Krisensitzung. Der Motor laeuft immer noch nicht, so ein Mist. Jimmy arbeitet immer noch fleissig daran, aber ohne Starter und ohne Ersatzteile einen Motor zum Laufen zu bekommen, das ist schon eine Kunst. Es gibt mehrere Moeglichkeiten: 1. Auf der Juliet bleiben und eben mit dem Schlauchboot zu den nahegelegenen Tauchplaetzen fahren und/oder Landgaenge nach Bimini zu machen. 2. Per Faehre nach Miami zu fahren und die Kosten von der Versicherung bezahlen lassen, 3. Per Flugzeug nach Miami fliegen und ebenfalls die Versicherung in Anspruch nehmen. Alle bis auf 3 Passagiere sind sich sicher, dass sie bleiben wollen. Ein Brite ueberlegt sich die Faehre zu nehmen, aber erst die am naechsten Tag und unser Brautpaar ist sich noch nicht sicher ob sie bleiben wollen oder lieber gehen.Nach der Kriesensitzung mach ich erstmal einen 2 Stunden 20 Minuten langen Solotauchgang im Sand. Man glaubt gar nicht was es alles zu sehen gibt. Barrakudas, Krebs und ich beobachte Grundeln und die Flundern. Bevor ich Fische beobachten gehe inspiziere ich noch den Unterboden der Juliet. Die Juliet war frueher als Cargoschiff in der Antarktis eingesetzt und hat daher einen doppelten Eisenboden. Das hab ich mir genaustens angeschaut. Man sieht dass die Jolle schon ueber 40 Jahre auf dem Buckel hat! Irgendwann hoere ich Motorengeraeusche! Da hat sich sohl noch ein anderes Boot zu uns gesellt. Oder es wird doch nicht wohl die Juliet sein und Jimmy hat den Motor mit defektem Schwungrad und defektem Starter doch zum Laufen bekommen. Ach das waere zu schoen um wahr zu sein. Und Freude ueber Freude, als ich wieder an Bord der Juliet gehe laeuft der Motor! Das Abenteuer kann weiter gehen und wir sind nicht nur an diesen einen Tauchplatz gefesselt. Yeah! Freude ist auf allen Gesichtern zu sehen und grosse Erleichterung auf dem Gesicht des Kapitaens. Jimmy ist auch mal wieder zu sehen, allerdings ganz schwarz und oelverschmiert. Und die die sich ueberlegt hatten die Juliet zu verlassen sind froh es nicht getan zu haben! Alle sind gluecklich und wir schippern erstmal rueber zum Tauchplatz "The Strip" an welchem wir heute morgen schon waren, genau hier werden wir einen Nachttauchgang machen. Ich tauche mal wieder mit meinem Lieblingsbuddy Max, da Sabine noch keinen Nachttauchgang machen moechte. Ohne die vielen anderen Taucher ist das Riff auch gross genug. Ich sehe eine Schildkroete, die mag ich auch besonders! Nach dem Tauchgang noch eine Dusche und ich bin schon wieder hundemuede und lege mich wieder an meinen Lieblingsplatz, das Deck. Joel und Max leisten mir noch Gesellschaft und da faengt es an zu regnen! Hey! Das haben wir aber nicht bestellt. So hocken wir uns kurzerhand unter den Tisch weil hier draussen ist es einfach soooo schoen. Irgendwann wird es mir aber doch zu feucht und ich verkrieche mich in die Kabine! Als wir am naechsten Morgen aufwachen befinden wir uns bereits am naechsten Tauchplatz - an der Tuna Alley. Hier machen wir einen Drifttauchgang. Mein Buddy ist Sabine, und als sie den Riffhai entdeckt ist sie ganz aufgeregt und ab und zu nehm ich sie an der Hand. Wir sehen Langusten und auch noch einen Nurse Shark. Ein wunderschoener Tauchgang und Sabine beschliesst, dass sie den naechsten mit Helmut machen moechte. So kann ich auch wieder mit meinem Lieblingsbuddy Max tauchen. Der naechste Tauchplatz heisst Bull Run und es gibt hier viele Haie, weil diese von diversen Tauchbasen gefuettert werden.