Tuesday, January 14, 2014

Segel gehisst!

Auf der Juliet erleben wir aber nicht nur Tauchabenteuer, heute hissen wir die Segel. Das Boot hat 3 Masten und somit 3 grosse Segel. Jeder der moechte darf mit anpacken beim Hissen der Segel. Das ist gar nicht so einfach und erfordert ein wenig Kraft. Aber wir als Passagiere sind ja nur die "Helfer" und eigentlich werden die Segel durch die Crew gehisst. Es sieht richtig gut aus und so gleiten wir mit der Kraft des Windes durch die Karibik. Das Flattern des Segels hat eine beruhigende Wirkung, finde ich zumindest. Ich setze mich wieder vorne an meinen Lieblingsplatz und geniesse das Schaukeln. Die Kraft des Windes ist schon gewaltig - wir kommen ganz schoen schnell voran. Am naechsten Tauchplatz angelangt muessen wir die Segel wieder einholen und verpacken. Das ist fast schwerer als das hissen. So und jetzt gehen auch die Tauchabenteuer weiter. Heute ist ein besonderer Tag, denn ich habe meinen 600. Tauchgang. Es ist der Nachmittagstauchgang und wir befinden uns gerade am Tauchplatz "Lunkhead". Mein Tauchbuddy ist Max und wir bleiben 111 Minuten unten. Wir beobachten einen Barracuda. Diese Jaeger finde ich immer besonders faszinierend. Vor allem wenn man denen ins Maul schaut, dann sieht das schon gefaehrlich aus. Zur Feier des Tages machen wir an diesem Riff auch noch unseren Nachttauchgang. Ich bin heute bei Dunkelheit mit Sabine unterwegs, denn sie macht ihren Abenteuertauchgang Nachttauchen fuer den AOWD. Fuer Sabine ist der Mond etwas verwirrend - man kann diesen aber wirklich sehr leicht mit dem Licht der Juliet verwechseln. Aber sie macht alles gut und bringt uns bei der Navigation sicher wieder an den Ausgangspunkt zurueck.
Und nun ist leider unser letzter Tag in den Bahamas auf der Juliet angebrochen. Heute stehen 3 Tauchgaenge auf dem Programm und danach die Ueberfahrt ueber den Golfstrom nach Miami. Der Morgentauchgang ist knappe 30 Meter tief und der Tauchplatz heisst Bimini Barge - ein Wrack, welches man auch penetrieren kann. Keine Frage - Max und ich gehen selbstverstaendlich rein. Wir sehen an diesem Tauchplatz leider sehr viele Rotfeuerfische, die zwar schoen aussehen, aber eben hier nicht heimisch sind. Unser zweiter Tauchgang ist am Tauchplatz Morray Alley. Hier gibt es verschiedene Korallenkoepfe, wo es jede Menge zu sehen gibt. Ich spiele "Follow the Fish" und gucke mir einen Doktorfisch aus welchem ich waehrend des ganzen Tauchgangs folge. Das war irgendwie witzig.  Nach diesem Tauchgang geht es schon so langsam wieder in Richtung Miami. Am Wrack Sapona halten wir nochmals und wir koennen Tauchen gehen. Ich beschliesse nur zu schnorcheln. Das Wrack schaut zur Haelfte aus dem Wasser und die Tauchtiefe hier ist nur 5-6 Meter tief. Ich hab sehr viele kleine Fische und auch Schnecken beobachtet. Herrlich! So fasziniert wie ich bin, merke ich gar nicht dass ich die letzte bin, die noch im Wasser ist. Erst als ein anderes Boot kommt und dieses mich fast ueber den Haufen faehrt sehe ich dass alle nur auf mich warten. Na gut, dann gehe ich halt zurueck! Obwohl es grad sooooo schoen ist! An meinem Bleigurt hat sich irgendwie eine Pflanze verfangen und ich haenge sie mir ueber den Kopf. Sieht ein klein wenig aus, wie wenn ich mir Rastalocken haette machen lassen und die anderen auf dem Boot haben auch ihren Spass. Jetzt geht es leider wieder in Richtung Miami! Schade, schade, ich wuerde es auf jeden Fall noch ein ganzes Weilchen laenger hier aushalten. Aber so ist das eben. Alles hat irgendwann mal ein Ende! Die Ueberfahrt nach Miami laeuft problemlos und irgendwann mitten in der Nacht kommen wir im Hafen von Miami an. Ich verbringe natuerlich wieder die ganze Nacht auf dem Deck. Es ist so herrlich hier draussen. Da wir aus dem Ausland kommen, duerfen wir in Miami nicht aussteigen, sondern muessen bis zum naechsten Morgen noch an Deck bleiben, bis die Zoellner kommen und uns kontrollieren. Die Herren kommen so zwischen 7 und 8 am naechsten Morgen, und alles laeuft nach Plan, bis auf dass Helmut und ich noch in das Buero muessen, da wir ein Visum haben und sie kein transportables Fingerabdruckgeraet haben. Der Kapitaen und auch wir muessen unterschreiben, dass wir sofort auf direktem Weg dorthingehen. Mit dieser Unterschrift ist es ok und die anderen duerfen das Boot verlassen. Wir beide werden vom Kapitaen zum Einwanderungsbuero gefahren und erledigen dort den Papierkram. Irgendwie schwankt der Raum..... Ich glaube ich war zu lange auf einem Boot. Helmut findet auch dass der Raum schwankt. Naja, wenn schon 2 glauben, dass der Raum schwankt, dann muss es wohl so sein!