Saturday, October 20, 2012

Tennessee Walking Horse


Seit geraumer Zeit wollen meine Nachbarin und ich mal gemeinsam zum Reiten gehen. Die geraume Zeit ist nun schon so ungefaehr 2-3 Jahre. Wir haben es schon mal geschafft, dass ich mir ihre zwei Pferde angeschaut habe, das ist aber auch schon ueber ein Jahr her, naemlich als ich mir ihren Anhaenger ausgeliehen habe um mit Imladris auf's Turnier zu fahren. Aber jetzt ist es endlich soweit und wir haben es wahr gemacht. Am Sonntag nachmittag holt sie mich ab und wir fahren ca. 15-20 Minuten in Richtung McCalla. Die Gegend hier ist herrlich, mir gefallen vor allem die vielen Pferdestaelle. Ich reite das Pferd ihrer Tochter, ein Tennessee Walking Horse. Ich freue mich schon auf den Walk, das ist so schoen angenehm zu sitzen. Der Ausritt geht erstmal ein Stueckchen durch den Wald und dann muessen wir ein Fluesschen ueberqueren. Eine Holzbruecke ohne Gelaender fuehrt darueber. Also mit jedem Pferd wuerde ich da auch nicht drueber wollen. Aber der Tennessee Walker ist total anstaendig und ueberquert die schmale Bruecke wie wenn er es schon oefters gemacht haette. Jetzt geht es entlang eines Flusses - ist dies der Cahaba River? Das muss ich nachher mal auf einer Karte nachforschen. Aber hier fliesst ja der Cahaba, also was soll es denn sonst sein. Laut meiner Nachbarin sind auf der anderen Seite des Flusses die besseren Reitwege und so ueberqueren wir diesen. Die Pferde sind bis zum Bauch im Wasser - nach einer langen Regenperiode ist es bestimmt nicht moeglich hier den Fluss zu ueberqueren, ohne dass die Pferde schwimmen muessen. Ich geniesse die Waldluft und die Stille. Sie erzaehlt mir, dass man auch irgendwie zum Tannehill State Park rueber reiten kann, aber sie den Weg nicht genau wuesste, aber wir koennen uns ja mal erkundigen und das dann das naechste Mal machen. Es ist richtig herrlich und wir kommen an eine Stelle wo man die Pferde anbinden kann. Und das machen wir, denn ein kleiner Fussmarsch und schon werde ich mit einem Blick auf eine Haengebruecke belohnt. Ich gehe auch mal drauf... Uaaaahhhh, ganz schoen wackelig das Ding. Aber der Blick von der Bruecke aus ist auch herrlich. Jedoch gibt es noch eine andere Stelle hier am Fluss, die einen noch besseren Blick als von der Bruecke bieten soll. Da fuehrt Sally mich auch noch hin. Und es ist einfach herrlich. Im Fluss sind Steine wie Treppen abgestuft, und das sieht einfach schoen aus, wie das Wasser seinen Weg den Fluss hinab sucht, viele kleine Wasserfaelle, und nur das Plaetschern des Wassers, das Zwitschern der Voegel und wir.... Hier koennte ich es auch fuer ein Picknick aushalten. Naja, vielleicht machen wir das ja ein anderes Mal, falls wir nicht wieder 2-3 Jahre warten um gemeinsam ausreiten zu gehen. Ich fand den Ausritt auf jeden Fall total klasse - vor allem der "Walk" des Pferdes!

Tuesday, October 16, 2012

Klopapierhut und Wackeldackel

Neulich kam eine Kollegin auf mich zu und zeigt mir ein paar Auftraege, welche potientielle Optionen zum Leasing fuer sie sind. Es sind alles Mercedes E-Klassen. Ja, so eine E-Klasse ist ein feines Auto, aber sie ist dennoch etwas skeptisch ob sie nicht doch lieber eine C-Klasse nehmen soll. Warum denn nur? Aha, nach einigem Nachfragen komme ich der Sache schon naeher - die E-Klasse hat hier in USA den Ruf ein "Alte-Herren-Fahrzeug" zu sein. Ich erzaehle dann, dass sie aber auch einen gehaekelten Ueberzieher fuer eine Klorolle braucht und diese dann auf die Hutablage gelegt werden muss und am besten gleich noch ein Wackeldackel hinzu. Die Frage warum eigentlich eine umhaekelte Klopapierrolle und ein Wackeldackel??? Gute Frage, ich kann sie nicht sofort beantworten. Aber zum Glueck gibt es auch ein paar deutsche Kollegen, die man fragen kann. Hmmm, wie heisst denn dieser Ueberzieher ueberhaupt - ein bisschen gruebeln und ich komme drauf. Das Ding heisst Klopapierhut. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass die ganze Sache in den Sechzigerjahren aufgekommen ist und damals die gehaekelte Klopapierrolle und der Wackeldackel quasi Standard eines jeden Qualitaetsfahrzeugs war. Wer viel im Auto unterwegs ist, weiß die Vorteile einer mitgeführten Rolle Toilettenpapier zu schätzen. Ob beim Ölnachgießen oder bei der Benutzung einer Raststättentoilette, Papier kann man immer brauchen. Manche wissen auch nie, wie der Tag endet und wo sie übernachten, womöglich im Zelt oder unter freiem Himmel. Frau kann das Papier dann notfalls auch zum Abschminken benutzen. Aber warum muss die Rolle umhaekelt sein und warum muss sie auf der Hutablage praesentiert werden??? Natuerlich habe ich auch hier etwas nachgeforscht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das Ding nicht ins Handschuhfach passt, wenn die Rolle im Kofferraum oder Fussraum verstaut wird, dann wird sie wahrscheinlich herumrollen und nach kuerzester Zeit wohl nicht mehr so aussehen, als ob man das Papier an seine Haut lassen moechte, also ist der beste Platz wohl die Hutablage. Aber wie sieht das denn aus? Eine Klorolle auf der Hutablage und so versteckt man diese unter einem Hut - dem gehaekelten Klopapierhut. Wir hatten viel Spass an dem Tag mit den beiden Woertern Wackeldackel und Klopapierhut, vor allem wenn man versucht dies im Internet zu uebersetzen. Es kommen lustige Sachen heraus. Und so wurde nach viel Gelaechter im Laufe des Tages das Wort Wackeldackel zum "deutschen Wort des Tages" erklaert. Ich persoenlich finde zwar den Klopapierhut besser, aber wenn man Wackeldackel mit einem amerikanischen Akzent ausspricht, das hat auch was ganz besonderes. Seitdem haben wir jeden Tag ein deutsches Wort des Tages und ich muss jetzt irgendwie so einen Klopapierhut und einen Wackeldackel auftreiben, denn wenn die E-Klasse meiner Kollegin ausgeliefert wird, dann erlaube ich mir den Spass ihr diese beiden Dinge fuer die Hutablage zu uebergeben. Vielleicht wird das ja hier bald der "letzte Schrei". Aber leider kann ich nicht haekeln und ich habe auch total verdraengt wie das ging. Vielleicht kann ich es ja in YouTube lernen.... mal schauen. Not macht ja bekanntlicherweise erfinderisch.

Wednesday, October 10, 2012

Der Hang zur Finsternis....

Mittlerweile ist es schon ein wieder ein ganzes Weilchen her, dass ich meinen Hang zur Dunkelheit nachgekommen bin und es ist an der Zeit mal wieder ein Wochenende in Florida zu verbringen. Meine Cave Buddy Max vermisst das Hoehlentauchen genauso wie ich und so passt das ideal. Wie immer fahren wir Freitag nach der Arbeit los, in Marianna angekommen gehen wir erstmal auf Hotelsuche. Da wir uns kurzfristig fuer ein Wochenende in der Finsternis entschieden haben, haben wir noch kein Hotel gebucht. Aber in Marianna duerfte das keine Problem sein, wenn nicht grad mal wieder ein Sportturnier der Highschool ist :-) Aber das ist soweit ich weiss nur einmal im Jahr und dieses Jahr war es schon! Wir checken im Comfort Inn ein und der Mann an der Rezeption war ja sowas von schwul. Beim Reinlaufen dachte ich zuerst er hat ein blaues Auge, aber als er uns dann begruesst hatte, habe ich gesehen dass ja beide Augen "blau" sind und das Schminke ist. Aber eigentlich kann uns das egal sein, Hauptsache wir bekommen unser Zimmer und das haben wir. Ich bin nach dem Duschen gleich in einen komaaehnlichen Schlaf gefallen - die Arbeit ist zur Zeit sehr anstrengend.

Samstag morgen ist es dann endlich soweit. Unser Boot wird bei Ed beladen und wir fahren die paar Meter den Merrits Mill Pond runter und legen an der kleinen Plattform an. Herrlich kein Mensch ist hier, aber die Stechmuecken sind immer noch da! Ach ich freu mich irgendwie schon ein bisschen auf den "Winter", weil die Muecken sind echt laestig! Nachdem wir unser Equipment vorbereitet haben geht es hinein ins kuehle Nass. Max ist erster und legt das Reel aus, oh was ist das denn, die Goldline beginnt ploetzlich schon gleich ganz am Anfang in der Cavernzone. Irgendwie finde ich das nicht ganz so gut, denn das verleitet bloss wieder nicht zertifizierte Taucher in die Hoehle zu gehen. Wir gehen rein und tauchen den Tunnel entlang bis wir ungefaehr 800 ft. weit drin sind. Hier geht es entweder geradeaus oder rechts weiter, wir entscheiden uns fuer geradeaus und dann gehen wir die naechste rechts. Nach kurzer Zeit kommen wir fast wieder da raus wo die erste "Kreuzung" war, aber da wir gerade 1/3 unseres Luftvorrats  erreicht haben, drehen wir um. Obwohl das andere wahrscheinlich kuerzer gewesen waere, aber das haben wir noch nicht verifiziert, also ein Cookie ablegen und wenn wir nachher von der anderen Seite den Cookie erreichen, dann koennen wir beide Moeglichkeiten als Rueckweg benutzen. Nach 122 Minuten und mit einem furchtbar dringendem Beduerfnis kommen wir wieder an der Oberflaeche an. Schoen war's, das war bis jetzt mein laengster Hoehlentauchgang! Unser 2. Tauchgang ist nicht ganz so lange, wir troedeln nicht so :-) Aber wir haben den Rundweg in der anderen Richtung gemacht und nun wissen wir, dass wir beide Varianten waehlen koennen. Ebenfalls habe ich Max die Knochen gezeigt. Ich hab ihm in unserer Mittagspause davon erzaehlt, dass ich heute mal die Knochen wieder genau angeschaut habe und da meinte er welche Knochen?? Hab mich gewundert dass er die Ueberreste eines Tieres noch nie gesehen hat.
Den Tag lassen wir im Madison Warehouse ausklingen, das einzige vernuenftige Restaurant in Marianna. Ich bin mal wieder sehr muede, aber wen wundert es, ueber 3 Stunden in der Finsternis der Hoehle rumtauchen ist ganz schoen anstrengend. Frisch erholt gehen wir am Sonntag nach Jackson Blue, obwohl wir schon ziemlich viel von dieser Hoehle gesehen haben, ist sie immer wieder schoen. Heute bin ich dran das Reel auszulegen und ich waehle den sogenannten Horseshoe um rein zu kommen. Hier kommt man dann auf ca. 28-29 m in den unteren Bereich der Hoehle. Heute war ich in der Laune viele Seitengaenge zu erkunden und ich habe alle meine Fingerspools aufgebraucht. Heute sind wir auch zum ersten Mal am Chicken Head Rock (Huehnerkopfstein) nach links abgebogen, hier hat es 2 Moeglichkeiten. Leider hatte ich keine weiteren Fingerspools mehr und wir konnten nur eins erkunden. Aber ich bin mir sicher, dass wir nicht das letzte Mal in dieser Hoehle getaucht haben.

Wednesday, October 3, 2012

Huehneraufsicht!


Seit einiger Zeit hole ich meine Eier immer frisch von gluecklichen Huehnern. Die Eierfrau und ihr Mann uebrigens auch sind ganz nette Leute und ich freu mich jedes Mal wenn ich dort bin. Meistens gibt sie mir noch irgendwas extra mit, wie zum Beispiel Birnen, Pfirsiche oder was eben gerade reif ist. Und jetzt kann ich ihr endlich auch einen Gefallen tun. Die beiden wollen naemlich zum Segeln gehen und ich habe die Aufsicht ueber die Huehner und natuerlich auch die Pflicht Eier zu sammeln. Ich finde die Huehner sind ganz schoen gluecklich, sie haben zwar einen Huehnerstall mit Auslauf, aber das Tor ist immer offen. Daher sind die Huehner ueberall. Sie marschieren auf ihrem Gelaende rum und sind einfach gluecklich. Eigentlich koennten sie abhauen, weil es ist kein Zaun da, aber das tun sie nicht. Wahrscheinlich weil sie's gut haben. So bin ich also wie ausgemacht rueber gefahren und hatte Eierschachteln im Gepaeck. Irgendwie hab ich gar keine Ahnung wo die Huehner die Eier ablegen, aber sie hat gesagt, das machen sie immer im Huehnerhaus, das sieht so aus wie Nester und genau so war es auch. So habe ich in den Huehnerhaeusern nachgeschaut und siehe da ich habe doch tatsaechlich 7 Eier gefunden. Sie hat insgesamt 30 Huehner, aber ich habe gelernt, dass Huehner nicht immer Eier legen und auch die Farbe der Eier von der Art des Huehnchens abhaengig ist. Hier auf der kleinen "Huehnerfarm" gibt es auch Kueken, die sind vielleicht suess und sie laufen mir ueberall hin hinterher. Die denken wohl dass ich die Mama bin - oder vielleicht sind sie nur neugierig. Laut der Eierfrau muss man rechtzeitig nachzuechten, wenn man immer Eier haben will. Einige der Huehner haben auch Federn an den Beinen, das ist wohl eine besondere Rasse. Ich haette nie gedacht, dass ich mich mal mit Huehnern auskenne! Ebenfalls habe ich gelernt, dass wenn man im Supermarkt Eier kauft diese schon ca. 4 Wochen alt sind. Tja, da will ich keine mehr aus dem Supermarkt und ausserdem schmecken die frischen auch viel besser! Und ich will erst recht keine geschmacklose, alte Eier mehr aus dem Supermarkt.