Tuesday, July 30, 2013

Eyulf, Noella und nicht Max!

Nach meinen Tauchtagen in Florida mache ich nur einen kurzen Zwischenstop zuhause um die Taschen zu wechseln und dann geht es schon weiter zu Bo's Haus. Bo ist der Chemieprofessor an der University of Alabama und er ist heute nach Australien geflogen, auf irgendso eine Konferenz auf Heron Island. Das ist am Great Barrier Reef, da waere ich auch gerne hingegangen. Aber anstatt dessen bin ich hier in Alabama und spiele Hundesitter. Bo hat 3 Hunde, Eyulf ein deutscher Schaeferhund, der zwar schon ganz schoen gross ist, jedoch noch ein richtiges Baby. Er ist auch noch nicht mal ein Jahr alt. Noella die 14 Jahre alte Hundedame, die Rasse weiss ich nicht und Max, ein Blue Heeler oder in Deutschland bekannt unter Australian Cattle Dog. Bevor ich alleine bei Bo erscheine und die Hunde mich nicht rein lassen, da haben wir vor meinem Urlaub einen Termin gemacht: Die Hunde lernen Moni kennen... Es hat alles gut geklappt bis auf Max, der Blue Heeler. Der hat seiner Rasse gleich alle Ehre gemacht, diese Rasse gehoert naemlich zu den Treibhunden und sie treiben die Rinder indem sie diese in die Beine nibbeln. Genau das hat der Hund gleich mit meinen Knoecheln gemacht. Irgendwie ist das fast wie beissen, aber ich glaube Rinder haben schmerzunempfindlichere Knoechel als ich. Ich bin also etwas skeptisch ob ich 10 Tage auf den Max aufpassen will. Unser naechstes Treffen war nach dem Motto: Hunde lernen Hunde kennen! Und das war ueberhaupt kein Problem. Wir haben uns am Ende von Bo's Gelaende getroffen und sind dann zum Haus gelaufen. Dort hat der Max auch ganz vergessen, mich irgendwohin zu treiben aber als wir wieder in Hausnaehe waren, da hat er wieder angefangen und ich hab Bo gebeten ihn doch in der Zeit beim Tierarzt unterzubringen. Irgendwie hat er mir ja schon leid getan, es waere schoen gewesen, wenn er zuhause haette sein koennen, aber ich weiss nicht ob meine Knoechel das ueberlebt haetten. Bo hat ein total tolles Haus, gross und mit Pool. Das waere ideal fuer mich zur Tauchausbildung. Der untere Teil des Hauses gehoert eigentlich den Hunden. Dort habe ich waehrend meines Aufenthalts gewohnt. Und ich finde die Vierbeiner haben es ganz schoen toll hier. Vor allem das Grundstueck von ihm ist noch viel toller als das Haus, denn er hat seinen eigenen Wald. Dort reiten wir ja auch immer. Meine zwei Maedels finden es auch klasse, dass der Morgenspaziergang oder eigentlich alle Spaziergaenge nun ohne Leine gehen und sie nach Lust und Laune rumspringen koennen. Jeden Morgen mache ich die gleiche Runde. Noella muss leider an die Leine, weil sie schon fast taub ist und wenn sie wegrennt, dann hoert sie es nicht, dass sie gerufen wird. Das waere schlecht. Ich moechte nicht, dass einem der Hunde was passiert, waehrend Bo weg ist. Eyulf und die zwei Maedels toben gemeinsam im Wald herum.  Nach rechts und links und mal wieder zurueck und schauen ob ich auch noch da bin. Es ist ganz praktisch, dass ich die Wege mal zu Fuss gehe und so kann ich die Loecher mit Stoecken markieren und wir sehen es besser wenn wir reiten. Besser gesagt ich hatte zumindest geplant die Loecher mit Stoecken zu markieren, aber Eyulf war da ein klein wenig anderer Meinung. Den Stock den ich als Markierung verwendet hatte, der war nach seiner Meinung natuerlich fuer ihn bestimmt. und er hat ihn sofort wieder aus dem Loch entfernt. Und wenn ich zwei Stoecke reingemacht hab, dann hat der die beiden rausgeholt. Fuer ihn war das bestimmt ein tolles Spiel, ich fand es eher frustrierend, aber dennoch irgendwie suess. Abends hat Noella sich meistens ein Plaetzchen in meiner Naehe gesucht, genau so dass ich sie streicheln konnte. Die anderen haben sich dann natuerlich auch gleich "angestellt" um ihre Streicheleinheiten abzuholen. Es koennte ja jemand zu kurz kommen. Manchmal haben sich alle vier vor mich hingesetzt und mich angehimmelt. Eyulf liebt es am Abend noch den Laserpointer zu jagen und ohne Laserpointerjagd geht er auch nicht ins "Bettchen". Total goldig, wie er den roten Punkt auf dem Teppich jagt. Sunshine fand das uebrigens auch gut und hat gleich mitgemacht. Ich glaube ich werde mir auch einen Laserpointer zulegen, dann kann Sunny zuhause auch damit spielen.
Waehrend ich Hundesitter mache, bin ich quasi von der Aussenwelt abgeschnitten. Mein Handy hat kein Empfang und der Router fuer's Internet, den hat Bo mitgenommen um Nachrichten von zuhause zu empfangen. Aber wie soll ich denn Nachrichten schicken, wenn das Handy nicht tut? Ich laufe durch's ganze Haus und finde in einer Ecke ein klein wenig Empfang und aus meiner Ecke schicke ich dann immer die Neuigkeiten nach Australien. Alles laeuft gut und die Hunde sind gesund und anstaendig! So muss es sein. 








Sunday, July 21, 2013

Florida's Hoehlen

Es ist wieder die vollkommene Normalitaet eingekehrt. Von der Operation merke ich nichts mehr, 3 kleine Narben erinnern noch daran, obwohl 2 davon schon fast nicht mehr zu sehen sind. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit des Arztes. Da ich nun wieder voll einsetzbar bin und unser Werk in der ersten Juliwoche geschlossen ist - wie jedes Jahr eigentlich, beschliesse ich diese Zeit zu nutzen um ein bisschen in die Dunkelheit abzutauchen. Und zwar in Cave Country Florida! Mein Ziel heisst dieses Mal nicht Marianna sondern etwas weiter suedlich High Springs. Ich habe sogar eine hundefreundliche Unterkunft und so duerfen die beiden Maedels mit. Ob das alles in mein Auto passt?!Der Kofferraum vollbepackt bis unters Dach und auch auf der Ruecksitzbank hat es nicht mehr so arg viel Platz! Zumindest nicht im Fussraum. Aber der Sitz ist frei und genau da reisen meine Maedels, obwohl sie es auf der Ruecksitzbank hassen. Keine Ahnung was denen da nicht gefaellt, aber da muessen die zwei nun durch. 8 Stunden Fahrt ist es bis High Springs und ich komme irgendwann abends im Hotel California an. Das Hotel California ist eigentlich ein ganz normales Wohnhaus, welches in 2 Teile unterteilt ist. Ich habe die grosse Seite mit 2 Schlafzimmern, 2 Baedern, Wohnzimmer, Kueche und noch eine grosse Veranda und ein Garten. Der Garten ist sogar eingezaeunt und ich kann die Maedels dort rennen lassen. Bis ich mein ganzes Geruempel aus dem Auto ausgeladen habe vergeht ein ganz schoenes Weilchen und ich bin jetzt hundemuede und falle "tot" ins Bettchen. Am naechsten Morgen mache ich erstmal einen ausgiebigen Spaziergang mit den Hunden. Um das Hotel California rum gibt es sehr viel Gegend. Die Strasse ist nicht mal asphaltiert sondern Sand - aber zum Glueck gewalzt, so dass man nicht so viel Angst haben muss mit dem Auto stecken zu bleiben. Der Spaziergang mit den Hunden ist echt schoen, bis auf dass es ein kleiner Spiessrutenlauf ist. Die Menschen hier halten es naemlich nicht fuer notwendig, dass ihre Hunde angebunden sind. Wahrscheinlich bin ich auch der erste Mensch der hier mit seinen Hunden spazieren geht. Auf jeden Fall musste ich immer aufpassen wie ein Schiesshund, dass nicht irgendwo ein Hund rausgerannt kam und mich bellend und knurrend verfolgt. Nach 2 Tagen hab ich aber rausgefunden, welche Strecken hundefrei sind und so bin ich nur noch diese gelaufen. Den ersten Tag verbringe ich nur im Dive Center mit Theorievortraegen, Pruefung und so weiter. Ich bilde mich naemlich weiter und mache den Tec Deep Instructor. Am Sonntag geht es endlich das erste Mal ins Wasser und zwar in die Hoehle Ginnie Springs. Da Feiertagswoche und zudem noch Wochenende ist, ist es hier total voll mit Campern. Viele moegen es hier mit 'Tubes' den Fluss runter zu treiben. Max und ich waren hier schonmal und ich erinnere mich daran, dass es ziemlich anstrengend war hier rein zu schwimmen, wegen der starken Stroemung. Aber mit einem erfahrenen lokalen Buddy ist es viel einfacher. Er weiss naemlich genau wo man schwimmen muss, um der Stroemung zu entgehen. Zuerst ganz am Boden und nachher ganz oben an der Decke. Wir nehmen den Eingang Devil's Ear. Es sieht total toll aus, wenn man rein geht und noch in der Eingangszone nach oben schaut. Aus der Hoehle kommt frisches, kristallklares Wasser, da es eine Quelle ist und oben kommt dann das dreckige braune Flusswasser dazu. Ueber dem Eingang vermischt sich das kristallklare mit dem braun-roetlich-gelbem Wasser des Flusses.... Die Sonne scheint und verwandelt das ganze in ein tolles Farbenspiel. In der Hoehle selbst sehe ich auch viele tolle Sachen, wie zum Beispiel fossile Sanddollars. Ein Zeichen, dass dies frueher mal ein Ozean war. Nach den Tauchgaengen verlassen wir den Park und ich wundere mich was denn hier los ist. Am Ausgang wird jedes Fahrzeug kontrolliert - seltsame Sache und nervig, weil sich eine lange Schlange gebildet hat und es so ca. eine Stunde dauert bis wir endlich drausssen sind. Der Sherriff fragt mich ob ich etwas von der Schlaegerei vom Vorabend weiss, aha, das ist also der Grund. Ich weiss natuerlich nichts und darf auch ohne Kontrolle meines Fahrzeugs passieren. Am naechsten Tag frage ich nach, was los war und da behaupten die doch glatt, dass nur jemand gestuerzt sei! Haha! Die wollen einen wohl fuer bloed verkaufen. Wenn jemand stuerzt, dann kontrolliert und befragt doch nicht die Polizei jedes Fahrzeug das den Park verlaesst.
Mittlerweile ist Max auch hier angekommen und wir machen am naechsten Tag erstmal einen Spasstauchgang und dann geht es wieder ab in Richtung Dive Center - noch ein klein wenig Theorie. Da es sowieso gerade gewittert passt das ganz gut. Am Dienstag habe ich dann meinen Tec Deep Instructor erfolgreich abgeschlossen und jetzt heisst es nur noch Spasstauchen! Am naechsten Tag beschliessen wir nach Peacock zu gehen. Gute Entscheidung, denn hier sind nur 2 andere Taucher und wir haben unsere Ruhe. Der Wasserspiegel ist sehr viel hoeher als letztes Mal. Man merkt deutlich dass es viel geregnet hat im Sonnenschein-Staat Florida! Wir steigen am Einstieg Peacock I ein und planen zum Olsen Sink zu tauchen. Der Olsen Sink ist 1400 Fuss von unserem Einstieg entfernt und wir schaffen es mit weniger als einem Drittel des Atemgases bis dorthin. Im Olsen Sink tauchen wir auf und machen eine kleine Oberflaechenpause und dann geht es wieder zurueck, auf dem Rueckweg machen wir noch einen Jump, den sogenannten Crossover und als wir dann ein Drittel unseres Atemgases verbraucht haben, drehen wir um und machen uns auf den Rueckweg zu Peacock I. Es war herrlich! Fuer unseren naechsten Tauchgang planen wir den linken Tunnel zu nehmen. Jedoch gibt es hier die Regel, dass man um 5 Uhr aus dem Wasser sein muss und da es schon kurz vor vier ist, beschliessen wir, dass wir nach 30 Minuten umdrehen, auch wenn wir noch genuegend Atemgas in unserer Flasche haben. Genau so machen wir es auch und es war einfach herrlich. Als wir rauskommen, haengen schon wieder schwarze Gewitterwolken am Himmel und wir sputen uns und packen alles in den Truck, aber leider schaffen wir es nicht ganz.... Es faengt an zu schuetten und wir sind durchnaesst bis auf die Knochen! Beim Tauchen sind wir trocken geblieben (dank Trockentauchanzug) und beim Ausruestung aufraeumen werden wir nass! Irgendwas ist hier falsch!
Wir beide freuen uns auf jeden Fall auf unsere Dusche. Aber vor der Dusche werden erst noch die Hunde versorgt und wir gehen spazieren. Die beiden wollen aber gar nicht vom Haus weg, weil da naemlich ein paar Guerteltiere herumspringen und die sind so herrlich interessant zum jagen. Ich habe alle Haende voll zu tun um die beiden an der Leine zurueckzuhalten. Aber endlich sehe ich mal ein paar lebendige Guerteltiere. Die "Selbstmordrate" bei den Guerteltieren ist hier ziemlich hoch. Normalerweise sehe ich die Tierchen naemlich nur ueberfahren am Strassenrand liegen.