Thursday, April 18, 2013

Wochenend und Sonnenschein!

Es ist mal wieder soweit, Lauree und Alex moechten ein Wochenende verreisen und das bedeutet auch fuer mich, dass ich “verreise”.  Zwar nicht weit, aber ich werde das Wochenende bei Lauree verbringen und dort das Viechszeugs versorgen. Auch wenn es mit etwas Arbeit verbunden ist, ist es trotzdem irgendwie ein bisschen wie Urlaub. Freitag abend nach der Arbeit gehe ich noch kurz nach Hause und hole meine Maedels und das Koefferchen und schon beginnt das Wochenende im Paradies. Zuerst die Pferde fuettern und dann die Hunde. Danach richte ich mich ein und sitze noch etwas draussen, weil es so schoenen Sternenhimmel hat. Dass es kalt ist stoert mich eher wenig, denn ich habe mich dementsprechend gekleidet. Lauree hat ein Sternenbuch mit Erklaerungen und ich suche die verschiedenen Sternbilder. Den grossen Wagen, den Nordpolarstern, den Stier, Aldebaran, den Orion und Kasseopeia finde ich auch ohne Erklaerung, aber dann hoert es auch schon auf. Ich liege also draussen auf dem Betonboden und beobachte Sterne. Die Hunde rennen rum und spielen. Lulu ist immer gluecklich, wenn ich meine Maedels bringe, denn sie spielt so gern mit den beiden. Ploetzlich entdecken mich die Hunde und ich glaube die fanden es etwas seltsam dass ich da so regungslos auf’m Boden lag. Da sind sie gleich alle zum Schnueffeln gekommen, konnte sie dann aber davon ueberzeugen mich in Ruhe zu lassen. Bevor ich dann doch langsam erfriere habe ich beschlossen doch nach drinnen zu gehen. Und hier wartet auch schon mein Abendessen auf mich! Lauree hat naemlich was vorgekocht, damit ich ja nicht verhungere. Chilli! Lauree’s Chilli ist immer besonders lecker! Es ist genau nach meinem Geschmack, ein bisschen scharf, aber nicht zuviel! Den naechsten Tag beginne ich mit einem Morgenlauf auf Nachbar’s Grundstueck! Natuerlich duerfen Lulu und meine zwei Hunde mit. Die anderen wollen nicht und das ist denen auch zu viel. Den 3 Spielkameraden gefaellt das sehr gut. Sie rennen hin und zurueck in den Wald rein und wieder raus, Haken schlagen auf der Wiese und sich gegenseitig fangen, rein in den Bach und wieder raus. So ging das die ganze Zeit. Ich denke die sind nachher bestimmt muede, aber sie haben ihren Spass! Nach mehr als einer Stunde bin ich wieder zurueck und es ist Zeit fuer einen Kaffee und Fruehstueck. Auch hier versorgt mich Lauree bestens. Sie hat mir ein Mueslibrot gebacken, ohne Mehl, es sieht sehr gesund aus und schmeckt total lecker.  Jetzt ist es an der Zeit die Pferde zu bewegen. Da bin ich erstmal ein Weilchen beschaeftigt , ausgiebig striegeln, denn sie haben schon angefangen ihr Winterfell zu verlieren, nur ein bisschen! Und danach ein herrlicher Ausritt. Zuerst mit Game dann mit Blue! Danach ein bisschen lesen und am spaeten Nachmittag, nachdem die Hunde ihr Abendessen eingenommen haben noch eine Runde ueber die Koppel spazieren gehen. Hier gehen alle mit! Oh was finde ich denn da, ein Stueckchen totes Wild. Wo kommt das denn her? Auf jeden Fall hab ich es zu spaet gesehen, denn die Hunde sind schon dabei sich genuesslich darin zu waelzen und ihr „Parfuem“ anzulegen! Tja, das bedeutet fuer meine zwei heute abend: DUSCHEN! Das moegen sie zwar gar nicht, aber den Gestank wuerde ich nicht aushalten. So nun aber erstmal die Kadaverreste einsammeln. Erste Hilfe Handschuhe und eine grosse Muelltuete erfuellen ihren Zweck. Ich frag mich wie das Tier, bzw. ungefaehr 1/10 des Tiers auf die Koppel kam. Meine Vermutung ist, dass die Jaeger, die im angrenzenden Gebiet jagen, einfach ihren „Abfall“ liegen lassen und Lulu das gefunden hat und hierher geschleppt. Sie hat in den naechsten Tagen noch weitere Teilstuecke angeschleppt. Und ich als gemeine Hundesitterin habe ihr immer alles weggenommen und in die Tonne geworfen! Nun bin ich reif fuer die Dusche, aber erst noch die zwei Maedels und dann ist es auch schon wieder Zeit an der Matratze zu horchen. Am naechsten Tag erlebe ich fast genau die gleichen Dinge wieder, bis auf dass Waelzen der Hunde in totem Tier. Und so vergeht das Wochenende wie im Fluge! Schade, ich haette noch laenger bleiben koennen !



Sunday, April 14, 2013

Alltag kehrt zurueck!

Am Samstag kommen wir nach 4406 Meilen wieder in Alabama an. Ich habe noch einen Tag frei und dann kehrt der Alltag wieder ein. Dagi hat noch ein ganzes Woechlein und dann ist auch ihr Urlaub vorbei. Meinen letzten freien Tag verbringen wir mit den Pferden und wir machen einen schoenen Ausritt. Da die globale Erwaermung auch gerade Urlaub hat und es ziemlich kalt ist hier macht Lauree am Abend ein kleines Lagerfeuer und wir essen gegrillte Hotdogs. Kathryn und Connor finden das klasse. Sie stochern mit Stoecken im Feuer rum. So langsam aber sicher wird es dunkel und wir gehen nach Hause, morgen muss ich wieder arbeiten. So ein Mist! Ich wuerde so gerne Dagi beim Shoppen helfen! Dagi und ich machen sozusagen einen Workshop! I go to work and she shops... ! Dagmar's restliche Urlaubstage vergehen wie im Fluge und es ist auch schon wieder an der Zeit dass sie nach Hause fliegt. Mein Gaestezimmer ist nun wieder fuer eine kleine Weile leer. Genauergesagt eigentlich nur fuer eine Woche, denn zu meinem Alltag gehoeren auch Hoehlentauchwochenenden in Marianna und der Hundesitter wohnt selbstverstaendlich waehrend meiner Abwesenheit bei mir. Max und ich beginnen das Tauchjahr 2013 in den Hoehlen im Merrit's Mill Pond. Am ersten Tag gehen wir in die Twin Caves, hierfuer benoetigen wir ein Boot und shippern ein paar Minuten bis wir am kleinen Deck anlegen. Der Eingangsbereich war total ueberfuellt! Nein, nicht mit Tauchern, sondern mit Fischen. Ich fand das total klasse wenn man aus der Hoehle raus schaut und dann das Tageslicht hereinschimmert! Und dann noch die vielen Fische - ein wunderschoener Anblick den ich stundenlang geniessen koennte. Wir machen heute mal 2 Tauchgaenge in der Twin Cave - wir waren zu faul waehrend der Oberflaechenpause das Boot zu bewegen, um zu der anderen Hoehle zu fahren. Am Abend findet in Marianna die Heldenfeier fuer Edd statt. Edd hat im letzten Jahr einige Taucher aus den Hoehlen gerettet und das wird heute abend gefeiert. Wir sind auch eingeladen, aber wir sind ein bisschen muede und gehen nur schnell was essen und dann ab in die Heia. Den 2. Tauchtag machen wir wie immer in Jackson Blue. Diese Hoehle eignet sich bestens fuer den Abreisetag, da man direkt mit dem Auto an den Einstieg fahren kann und so koennen wir nach Beendigung unserer Tauchgaenge einfach nur alles auf den Truck aufladen und ab nach Hause. In Jackson Blue war dieses Mal eine sehr starke Stroemung und wir mussten beim reinschwimmen in die Hoehle dagegen ankaempfen! Um so schoener war das Herauskommen! Wir haben uns einfach regungslos ins Wasser gelegt und raustreiben lassen. Wie schoen, alles schwimmt an einem vorbei! Auch hier hatte es im Eingangsbereich massig Fische! Und die hatten Hunger! Bei unserem Stop auf 5 Metern haben die versucht uns anzuknabbern! So die Tauchsaison 2013 ist fuer uns nun eingelaeutet! Mit vier tollen Tauchgaengen und viel Spass in den Hoehlen! Diese Art von Alltag liebe ich! Wie auch der Pferdealltag! Montags reite ich immer noch den Araber Imladris, ausser wenn es mal so richtig bloedes Wetter ist! Und da komme ich trotzdem und striegle den "Kleinen" ein bisschen. Das geniesst er auch immer! Und besonders mag er dass ich immer Karotten oder ein anderes Leckerli zur Begruessung mitbringe, da kommt er immer schoen ans Tor und streckt mir seine Schnueffelnase entgegen! Zu meinen Vierbeinern zaehlen natuerlich auch noch Game und Blue, die beiden wollen auch bewegt werde - und meine beiden Maedels wollen auch viel Gassi gehen! Wenn ich es so recht ueberlege, da hab ich soooo viel zu tun mit Tauchen und das Viechzeugs zu versorgen, da frage ich mich, wann ich noch Zeit haben soll zur Arbeit zu gehen, aber das mach ich natuerlich auch! Und das ist das einzige was mir an meinem Alltag nicht ganz so gut gefaellt!




Monday, April 8, 2013

Hoehle mal ganz ohne Wasser!




Am spaeten Nachmittag kommen wir am White Sands National Monument an und wir erkundigen uns erstmal im Visitor Center,

hier erfahren wir dass Hunde erlaubt sind! Yippie die Maedels duerfen auch aussteigen und muessen nicht waehrend wir durch die Sandduenen laufen im Auto auf uns warten. Allerdings duerfen sie nicht frei rumrennen! Schade, weil hier im Sand wuerde es denen bestimmt gut gefallen! Das White Sands NM ist ein Naturschutzgebiet am noerdlichen Ende der Chihuahuawueste. Der weisse Sand ist eigentlich ein Gipsfeld im Tularosa Bassin. Ueber Millionen von Jahren hat sich dies hier mit den Kraeften der Natur geformt. Der Gips kristallisiert und die Kristalle zerbrachen zu Koernern, welche heute die Duenen bilden. Wenn man ueber diesen Sand laeuft und ihn anfasst, merkt man auch, dass dieser Sand eine ganz andere Konsistenz hat als normaler Sand. Aber wir sind nicht hierhergekommen um die Entstehung zu erforschen sondern einfach nur um die Natur zu geniessen und da es schon spater Nachmittag ist, bekommen wir wieder wunderschoene Lichtspiele zu sehen. Die beiden Hunde finden es auch klasse! Und sie tollen herum, ganz schoen schwierig die beiden im Zaum zu halten, weil sie doch an der Leine sein muessen. Wir haben alle 4 einen Heidenspass und finden es total schade, dass es schon so spaet ist und wir nicht mehr viel Zeit haben. Aber wir haben auch noch eine kleine Wegstrecke vor uns. Eigentlich dachten wir dass dies hier nur ein Katzensprung bis nach Carlsbad ist, aber die Dame im Visitorcenter hat uns eines besseren belehrt, es sind naemlich 3 bis 4 Stunden Fahrt! Oh nein!!! Aber vielleicht ist es auch gut, wenn wir hier nicht allzulange bleiben, denn wer weiss ob dieses Gebiet nicht noch radioaktiv verseucht ist. Gleich nebendran ist naemlich ein Raketentestgebiet und hier wurde auch die Trinity gezuendet. Dieser Atomtest fand am 16. Juli 1945 statt und wenn ich mir die Halbwertszeiten von Plutonium anschaue, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass hier noch eine Reststrahlung vorhanden ist. Aber ich hab keinen Geigerzaehler dabei und ich glaube nicht, dass ein paar Stuendchen was ausmachen. Ich hoffe es! Ausserdem egal wo man hingeht, man weiss sowieso nicht was fuer Giften man ueberall ausgesetzt ist.Also die Sonne ist untergegangen und es ist dunkel geworden, ausserdem ist es saukalt. Also machen wir uns auf den Weg. Was uns noch nicht so bewusst ist, dass wir ueber die Bergkette muessen, aber irgendwie klar, wir befanden uns in dem Becken und drum rum waren lauter Berge. Und auf dem Berg war es natuerlich noch kaelter und es hatte Schnee! Igitt! Nicht die besten Bedingungen um nach einem anstrengenden Tag zu fahren. Aber wir meistern es! Und irgendwann sehr spaet kommen wir in Carlsbad an. Das Hotel scheint ausgebucht zu sein und das Zimmer ist wahnsinnig klein. Wir haben nicht mal Platz die Hundebetten aufzubauen, Fuer den morgigen Tag schon, aber wenn sie aufgebaut sind, dann kann man hier quasi gar nicht mehr laufen. Und die zwei Racker werden von Dagi heute besonders verwoehnt, sie duerfen naemlich auf ihrem Bett sitzen solange wir alles reinraeumen und uns wohnlich einrichten. Danach gehen wir noch eine klitzekleine Runde mit den Hunden ums Hotel. Jetzt aber ab ins Bett.... ich bin hundemuede und ich bin mir nicht mehr sicher ob ich es noch geschafft habe mich hinzulegen und dann eingeschlafen bin oder ob ich nicht schon waehrend des hinlegens in einen Tiefschlaf gefallen bin.
 Da es in der Hotelgegend nicht so viel tolle Gehwege gab um mit den Hunden ihr Morgengeschaeft zu verrichten, hab ich die beiden einfach ins Auto gesetzt und wir sind zum Fluss gefahren. Entlang des Flusses war ein kleiner Park welcher sich hervorragend hierfuer geeignet hat. Nach unserem ausgiebigen Spaziergang geh ich wieder ins Hotel und die Hunde muessen da bleiben. Heute gehen wir naemlich in die Hoehle und da sind keine Hunde erlaubt. Bevor wir die paar Meilen zu den Carlsbad Caverns fahren, nehmen wir noch ein hervorragendes Fruehstueck beim iHop ein. Ein Riesenomelett und dazu Pfannkuchen! Yummi! Jetzt geht es in Richtung Hoehle! Ich glaub es irgendwie gar nicht, dass ich mal in eine Hoehle gehe, die nicht mit Wasser gefuellt ist. Die Carlsbad Caverns ist ein grosses Hoehlensystem und ist weltweit bekannt als Tropfsteinhoehle. Sehr bekannt sind auch die Faltlippenfledermaeuse, die man hier auch beobachten kann, nur leider ist gerade Winter und die Fledermaeuse haben sich wohl auch ins hinterste der Hoehle verkrochen, dort wo es noch schoen warm ist. Im Nationalpark gibt es 83 verschiedene Hoehlen und die besondere Attraktion ist der Big Room, welcher zu den weltweit groessten unterirdischen Raeumen zaehlt. Ebenfalls ist dies hier die tieftste bekannte Kalksteinhoehle - 487 Meter unter der Erdoberflaeche! Wir wollen den Big Room auf eigene Faust erkunden und erwerben uns im Visitor Center eine Karte. Hier muessen wir auch meine Kamera reinigen lassen, weil ich mit dieser vor nicht allzu langer Zeit (ein paar Jahren) in den Mammoth Caves in Kentucky war und es dort irgendwelche Pilze gibt, die gefaehrlich fuer die Fledermaeuse sein koennte. Bis wir dann endlich unsere Tour beginnen ist es draussen schon alles weiss! Es schneit wie verrueckt und ist saukalt. Also nix wie rein in die Hoehle. Drinnen hat es naemlich 13 Grad, was eigentlich auch kalt ist, aber im Vergleich zu den Aussentemperaturen ist es wiederum warm.Die Geschichte der Höhlen beginnt vor 250 Millionen Jahren mit der Entstehung eines 600 Kilometer langen Riffs innerhalb eines Inlandsees, der zu dieser Zeit die Gegend prägte. Das Riff hatte die Form eines Hufeisens und entstand aus den Überresten von Schwämmen, Algen und Muschelschalen. Mit der Zeit verdunstete der See und das Riff wurde unter Salz und Gipsablagerungen begraben.

Vor einigen Millionen Jahren begann sich die Gegend zu heben und Erosion begann das alte Riff freizulegen. Regenwasser, das durch Luft und Erde leicht sauer geworden war, sickerte in Spalten des alten Riffs und begann langsam den Kalkstein aufzulösen und Risse und Spalten zu vergrößern. So begann ein Prozess, der am Ende bis zu den heutigen großen Kammern geführt hat. Zur gleichen Zeit begann Schwefelwasserstoff-Gas aus riesigen Gas- und Öllagern unterhalb des alten Riffs auszugasen. Dieses verband sich mit dem Grundwasser zu Schwefelsäure und unterstützte den Lösungsprozess des Kalkes. Das jetzt freigelegte Riff ist heute ein Teil der Guadalupe Mountains und und die riesigen Kammern wurden zu den Carlsbad Caverns. In der Hoehle sehen wir gigantische Gesteinsformationen. Am lustigsten finden wir das sogenannte Popcorn, welches immer wieder an den Waenden zu finden ist. Das Popcorn sind Gesteine, die eben aussehen wie wenn jemand Popcorn verschuettet haette. Ebenfalls sehen wir viele Stalagtiten und Stalagmiten - auch riesengrosse! Wenn man ueberlegt wieviel Tausende von Jahren es gebraucht hat um diese zu formen. Wahnsinn! Das ist ein Wunder der Natur, finde ich. Mit vielen neuen Eindruecken verlassen wir die Hoehle und wir wollen am Nachmittag noch zu den nahegelegenen Guadalupe Mountains. Das Wetter will aber nicht so wie wir das wollen. Es schneit naemlich immer noch. Ueberall im Park ist angeschrieben, dass man den Pass zu den Guadalupe Mountains wegen starken Schneefalls meiden soll. Wir haben ja ein Allradauto! Also beschliessen wir, dass so ein bisschen weisses Zeugs uns nicht hindern kann. Nur leider koennen wir im Park nicht so viel machen, weil die Wanderwege mehr oder weniger eingeschneit sind. Wir erkundigen uns im Besucherzentrum ueber die Berge und machen noch ein Foto! Wir waren zumindest mal da und ein Vorteil hat das ganze! Wir kommen heute abend etwas frueher nach Hause und koennen frueh ins Bett, morgen wollen wir den langen "Ritt" nach Hause beginnen. Vor uns liegen ca. 1100 Meilen, was knappe 1800 Kilometer sind! Ob wir das an einem Tag schaffen bezweifle ich, aber wir sind ja zu zweit! Und morgen werden wir sehen wie weit wir kommen! Der Plan ist, sobald wir muede werden kehren wir in das naechstbeste hundefreundliche Hotel ein.

Saturday, April 6, 2013

Bye, Bye Texas!

Unser letzter Tag im Big Bend Nationalpark ist angebrochen! So wie der Rio Grande sich wie ein Oasenband durch die Chihuahuawueste schlaengelt so sind auch die Chisos Mountains eine gruene Insel im Wuestenmeer. Und genau hier wollen wir heute hin. Kaum kommen wir in die Gegend der Chisos Berge, aendert sich die Landschaft wieder schlagartig. Wir fahren zu den Bergen durch die sogenannte "green gulch" (gruene Schlucht) und kommen durch Grasland (das Gras ist eher gelb und sehr trocken) aus welchem hier und da Agaven und Sotolpflanzen aufragen. Nach kurzer Zeit sehen wir auch belaubte Buesche und irgendwann werden die Buesche immer hoeher und es immergruenen Sumac, Bergmahagoni, Texas Madrone und den gemeinen Bienenbusch. In etwa 1400 m Hoehe trifft man die ersten Baeume und hoeher oben gibt es diese massenhaft. Es gibt hier Nadel- und Laubbaeume. In der Hoffnung an unserem letzten Tag noch ein paar Tiere zu sehen, beschliessen wir einen 4,8 Meilen langen Wanderweg zu wandern - den Lost Mine Trail. Am Ausgangspunkt kann man sich fuer einen Dollar eine Broschuere kaufen, in der man an bestimmten Stellen der Wanderung naeheres ueber Flora, Fauna und auch die Umgebung nachlesen kann. Das kaufen wir uns und dann machen wir uns auf den Weg. Nach geschaetzt einer Meile Wanderung kommen wir an ein Joch mit atemberaubender Aussicht auf die Casa Grande und den Juniper Canyon. Hier ist ein perfektes Plaetzchen um sich ein paar Minuten auf den Felsen niederzulassen und bei einem kleinen Paeuschen die Aussicht zu geniessen. Danach schlaengelt sich der Pfad steil nach oben, entlang an Wacholder, kleine Eichen, Goldkiefern und Pinien. Nach einer Windung des Pfades flacht sich der Pfad abrupt ab und wir sind oben angekommen. Auch hier koennen wir wieder die hervorragende Aussicht geniessen - dieses Mal auf den Pine Canyon und die Sierra del Carmen in Mexico.Oben angekommen kann man jedoch noch ein kleines Stueckchen weiter entlang des Bergkamms. Dagmar beschliesst aufgrund ihrer Hoehenangst (Alle Achtung, teilweise ging es am Wegrand schon steil bergab!!!) nicht weiter zu gehen und laesst sich hier nieder und wartet auf mich. Es dauert nicht so arg lange, denn es ist gar nicht weit, aber ich will noch kurz spickeln was sich hinter dem Berg auf der anderen Seite des Kamms befindet! Danach machen wir uns an den Abstieg und wir hoffen, dass es sich nicht noch weiter zuzieht, denn wir wollten eigentlich am "Window" den Sonnenuntergang anschauen. Dies ist ein Aussichtspunkt an welchem der Sonnenuntergang besonders schoen sein soll. Naja, wenn's nichts wird mit dem Sonnenuntergang ist's auch nicht so schlimm, denn wir hatten gestern ein tolles Schauspiel. Im Chisos Bassin angekommen ist es wie schon vorauszusehen war bewoelkt und es wird auch langsam kuehl! Aber den kleinen Rundwanderweg am Window machen wir trotzdem noch kurz.... jetzt wo wir schon da sind. Und schoen ist es bestimmt auch ohne Sonnenuntergang und ganz ehrlich eigentlich sind wir ganz froh, dass wir nicht bis zum Sonnenuntergang warten muessen, denn hier ist es ganz schoen zugig. Brrr! Und ich dachte in Texas ist es immer schoen warm! Aber fuer morgen haben sie sogar Wintersturmwarnung gegeben! Mal sehen was das ist! Beim Verlassen der Chisos Mountains fahren wir extra ganz langsam - immer noch in der Hoffnung Tiere zu sehen! Genauergesagt einen Bergloewen. Aber es soll uns nicht gegoennt sein! Waehrend der ganzen Zeit hier im Park waren meine Hunde die einzigen Tiere die wir gesehen haben! Ich hab noch einen Hasen gesehen, der vor meinem Auto die Strasse ueberquerte. Dagi hat ihn nicht gesehen, da sie ausgerechnet in der Sekunde Augenpflege gemacht hat. Die Rennkuckucke haben sich auch vor uns versteckt. Ein paar Voegelchen haben wir jedoch gesehen. Zum Beispiel die mit dem schoenen blauen Kopf. Ich hab leider keine Ahnung was fuer eine Art das ist.
Unseren letzten Abend verbringen wir im Starlight Theatre in der Ghost Town von Terlingua. Es ist ziemlich voll hier, aber das Warten hat sich gelohnt. Wir essen beide ein Filet Mignon, ich mit einer Weinsosse und Dagi mit irgendeiner andern Sosse. Und das war wahnsinnig lecker! Ich hab schon lange kein so gutes Stueckchen Fleisch gegessen! Wir aergern uns ein klein bisschen, dass wir dieses Restaurant erst am letzten Tag gesucht haben. Wir wissen schon seit unserem Ritt dass es dies hier gibt! Aber wer haette das gedacht, dass das Essen hier so ausserordentlich lecker ist! Am naechsten Morgen verlassen wir Texas - es ist ziemlich kalt, aber der voraussgesagte Wintersturm ist irgendwo aber nicht hier! Hier ist naemlich blauer Himmel und kaum ein Woelckchen zu sehen. Der naechste Stop ist Carlsbad in New Mexico, dort wollen wir die Carlsbad Caverns anschauen, aber auf dem Weg dahin wollen wir noch einen Stop beim National Monument "White Sands" einlegen. Die Strecke bis fuehrt uns erstmal auf meilenweiten, schnurgeraden Strassen in Richtung Norden bis nach Van Horn. Dagmar faehrt auch ein Stueckchen - schoen so kann ich auch mal die Landschaft geniessen. Obwohl sich diese gerade nicht so oft aendert! Trotzdem ist es schoen mal nebendran zu sitzen. In Van Horn geht es dann auf den Interstate 10 in Richtung Westen. Bis nach El Paso - hier sehen wir auf einer Reklametafel dass es ganz in der Naehe einen Reitladen geben soll. Da muessen wir natuerlich anhalten. Und der Laden ist der Hammer! Riesig gross und es gibt alles, auch ein paar Saettel und Trensen, aber ueberwiegend auch Sachen die man braucht oder auch nicht.... ! Ich finde natuerlich was und zwar etwas total tolles ein Bild mit einem Cowboy und 2 Pferden gemalt auf ein Stueck Leder! Das sieht total toll aus und ich kaufe es mir! Dagmar findet auch ein paar Sachen und vollbepackt verlassen wir den tollen Laden, den wir beide haetten leerkaufen koennen! Und weiter geht es in Richtung New Mexico. Von El Paso ist es nur noch etwas mehr als ein Stuendchen bis zu den White Sands. Das schaffen wir noch vor Sonnenuntergang. Vorher noch ein kurzer Boxenstop bei "Jack in the Box" Das ist eine Fast Food Kette, wie McDoof oder Burger King und es geht nun wieder in Richtung Norden - rein nach New Mexico! Tschuessss Texas! Schoen war's!















Thursday, April 4, 2013

Wasser!

Auch heute werden wir wohl wieder “viel” Wasser in der Chihuahuawueste sehen. Nein, nicht weil es regnet, sondern weil wir in den Santa Elena Canyon gehen und dort der Rio Grande fliesst. Am Nachmittag werden wir zu den Mule Ear Springs (Mule Ear Quellen) wandern und somit werden wir auch hier den gruenen Teil der Wueste zu Gesicht bekommen. Auf den Santa Elena Canyon freuen wir uns schon die ganze Zeit, dieser hat uns schon lange auf den Bildern beeindruckt und auch am ersten Tag als wir mal in den Canyon reingeschnuppert haben. Das ist ebenfalls ein schoener Ausflug um das Jahr ausklingen zu lassen. Heute ist naemlich Silvester (ohhhh, ich bin immer noch ganz schoen im Rueckstand mit dem Schreiben!) Das Wetter ist herrlich – sozusagen Bilderbuchwetter! Schoen warm ist es auch! Und am Abend wollen wir endlich in das Restaurant Starlight Theatre, welches der Guide bei dem Ausritt uns empfohlen hat. Mal sehen ob wir es finden! Angeblich ist es in der Geisterstadt von Terlingua. Aber jetzt geht es erstmal los im Santa Elena Canyon. Der Weg fuehrt uns erst ein Stueckchen entlang des Steilhangs nach oben. Unterwegs sehen wir viele verschiedene Felsformationen und unter anderem auch fossile Muscheln. Diese haben die Form von Austern und sind in der Felswand zu finden. Ich bin beeindruckt! Das hier muss als vor langer langer Zeit mal unter Wasser gewesen sein. Der Aufstieg ist nicht anstrengend, vor allem weil wir immer wieder anhalten und den atemberaubenden Blick geniessen. Als wir gerade ein Paeuschen machen und uns etwas abseits des Weges stehen, kommen 2 „Maedels“ den Berg hinunter…. Bei uns angekommen sind sie sichtlich verwirrt, so als ob sie sich verlaufen haben und dann fragen sie doch tatsaechlich wo ist denn der Weg? Wir haben uns nur angeschaut und den beiden selbstverstaendlich den einzigen Pfad der hier entlang geht gezeigt! Gewundert haben wir uns schon ein bisschen ueber die beiden! Wir gehen weiter und nun geht es wieder bergab in den Canyon rein. Im Canyon hoeren wir viele Echos und eigentlich ist es ziemlich laut! Auch wenn man sich in normaler Lautstaerke unterhaelt hoert man schon den Widerhall! Hier im Canyon liegen auch so einige grosse Felsbrocken herum! Diese eignen sich hervorragend um dort ein Paeuschen einzulegen! Und genau das machen wir auch! Wir klettern auf den Felsbrocken rauf und ich frage mich ob wir es jemals wieder schaffen hier runter zu kommen. Aber damit kann ich mich nachher noch beschaeftigen. Nun ist Ausruhen, Nichtstun und den Canyon geniessen angesagt. Ich koennte hier ewig sitzen! Dagi auch! Wir bleiben aber nicht ewig, denn wir wollen noch weiter in den Canyon rein gehen. Wir schaffen es noch ein kleines Stueckchen und dann wuerden wir nasse Fuese bekommen und das wollen wir nicht. Also ist hier das fuer uns das Ende der Canyonwanderung! Um noch weiter zu kommen wuerde man ein Kanu oder so was aehnliches benoetigen. Aber das haben wir nicht im Handgepaeck dabei. So geniessen wir einfach noch ein bisschen das Echo und die Wasserspiegelungen. Diese sind auch total schoen anzuschauen. Das beeindruckenste in diesem Canyon sind fuer mich aber immer noch die meterhohen steilen Felswaende die rechts und links vom Rio Grande in den Himmel ragen. Langsam aber sicher brechen wir zu unserem Rueckweg auf. Der Weg aus dem Canyon raus ist wieder anders als rein, weil man einen anderen Blickwinkel hat. Ich kann es immer wieder sagen, dieser Canyon ist sehr faszinierend. Mittlerweile ist schon Nachmittag und wir machen uns auf den Weg zu unserer Wanderung Nummer 2 des Tages - die Mule Ears Quellen. Die Sonne sticht vom Himmel und ich habe schon mein Jaeckchen abgelegt. Im Gegensatz zum Canyon ist hier fast keine Menschenseele unterwegs. Auf dem Parkplatz stehen noch vereinzelt andere Fahrzeuge, aber es ist weit und breit niemand zu sehen. Als erstes rechnen wir uns aus, wann wir umdrehen muessen um nicht in die Daemmerung oder Dunkelheit zu geraten. Das ist wichtig, denn wir haben keine Lust einem Bergloewen zu begegnen und diese werden zu Daemmerungszeiten aktiv und jagen. Also besser da nicht mehr irgendwo alleine durch die Pampa wandern! Der Pfad zu den Quellen fuehrt uns durch karge Wuestenlandschaft aber immer mit Blick auf die beiden Mule Ear Felsen! Ist es nicht herrlich so das alte Jahr ausklingen zu lassen? Oh wir sind doch nicht ganz alleine hier auf dem Wanderpfad, uns kommt ein aelteres Paerchen entgegen. Wie praktisch, da koennen wir gleich fragen wie weit es noch bis zu den Quellen ist. Laut Aussage der beiden brauchen wir noch 15 bis 20 Minuten, das ist ja gar nicht mehr weit und wir sehen auch schon den Baum wo die Quelle ist. Und wie von den beiden  versprochen hoeren wir nach ca. 15 Minuten ein leises Plaetschern und es ist alles auffallend gruen hier. Eine richtige Augenweide nach einer Wanderung durch karge Wuestenlandschaft wo man nur Kakteen und andere Stachelpflanzen sieht. Die Quelle hat jedoch nicht so viel Wasser, genauer gesagt ist es nur ein kleiner plaetschernder Wasserlauf, aber sehr erstaunlich, was ein klein wenig Wasser bewirkt! Es koennen Pflanzen wachsen und gedeihen. Hier an der Quelle koennen wir die Stille der Natur geniessen. Es ist mal wieder absolut ruhig! Nur das Plaetschern ist zu hoeren. Wir verspeisen noch unsere letzte Orange und dann machen wir uns auf den Rueckweg. Mittlerweile ist es hier 5 Uhr am Nachmittag und in Deutschland ist schon das Neue Jahr angebrochen. So wuenschen wir uns auch ein gutes neues, denn wie ich mich kenne werde ich um Mitternacht wohl im Bettchen sein und in meinen tiefsten Traeumen liegen. Wir versuchen auch noch zuhause anzurufen, aber es gibt hier keinem Empfang! So muss der Anruf in der Heimat eben warten bis wir wieder am Parkplatz sind. Diesen erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang und es ist perfektes Licht zum Fotografieren und waehrend Dagi mit ihren Eltern in Deutschland telefoniert knipse ich noch ein bisschen. Und was hoere ich denn da, ein Knurren! Es ist aber zum Glueck kein Bergloewe sondern nur mein Magen, der hat naemlich Hunger. Also rein ins Auto und ab nach Hause und dann zum Abendessen. Es sollte jedoch noch anders kommen, denn auf dem Rueckweg sehen wir das sogenannte Alpengluehen. Ich glaube hier wird es nicht Alpengluehen genannt, weil das hier sind ja nicht die Alpen, aber ist ja auch egal! Auf jeden Fall leuchten die Berge als ob sie gluehen wuerden. Was fuer ein faszinierender Anblick. Nach dem Gluehen der Berge beschliessen wir die Maegen noch ein klein wenig weiter knurren zu lassen und vom Sotol Vista Aussichtspunkt aus, den Sonnenuntergang anzuschauen. Gesagt - getan! Und es hat sich gelohnt! Was fuer ein toller Sonnenuntergang genau richtig um ein schoenes Jahr zu verabschieden. Aufgrund unseren grossen Hungers haben wir uns dann nicht mehr die Muehe gemacht nach dem Starlight Theatre zu suchen, morgen ist auch noch ein Tag! So haben wir das erstbeste Restaurant genommen. Und wir hatten sogar einen Alleinunterhalter der Country Musik gesungen hat.