Tuesday, February 19, 2013

Suempfe, Lagerfeuer und mehr!


Das Abenteuer geht weiter und wir wollen noch die „Scheiterhaeufen“ anschauen, welche fuer die grossen Lagerfeuer morgen Abend hier auf dem Damm entlang des Mississippi aufgebaut werden. Am Heilig Abend findet hier naemlich das grosse Event der St. James Gemeinde statt. Die Lagerfeuer entlang des Mississippis der Ortschaften Lutcher und Gramercy. Man muss hierzu wissen dass der Santa Claus (Nikolaus) nicht wie bei uns am 6. Dezember kommt, sondern erst an Weihnachten. Auf jeden Fall hatten diese beiden kleinen Doerfer Angst, dass der Nikolaus den Weg zu ihnen nicht findet und so sind die Menschen damals auf die Idee gekommen entlang des Flusses grosse Lagerfeuer anzuzuenden und somit dem Nikolaus den Weg in die abgelegenen Doerfer zu weisen. Und da es eine Tradition ist, werden diese Lagerfeuer jedes Jahr am Heilig Abend angezuendet. Unsere Vermieterin hat uns empfohlen das anzuschauen bevor es angezuendet wird, da sich die Leute wirklich etwas einfallen lassen. Und genau so war es auch. Es gab viele verschiedene Formen der „Scheiterhaeufen“ zu sehen, wie zum Beispiel eine Jack Daniels Flasche, manche waren mit Zuckerrohrgras umgarnt, andere haben davor Figuren und allerlei Dinge aufgebaut. Es war sehr schoen mit anzusehen und das ganze ging mindestens 5 Meilen entlang des Mississippi. Und da wir schon in Richtung New Orleans unterwegs waren und Dagmar von dieser Stadt fasziniert ist, sind wir noch kurz dorthin gefahren. Der Hundesitter ist mittlerweile auch in unserem Bed & Breakfast angekommen. Schumi macht mit seinem „neuen“ alten Pick-Up naemlich eine Spritztour an die Westkueste und da er auch gerade in der Gegend ist und unser Haeuschen gross genug ist, haben wir ihm eine Schlafgelegenheit geboten. Wir schlendern in Richtung Mississippi und geniessen den Blick auf die Natchez den Schaufelraddampfer. Danach schlendern wir durch das French Quarter. Unterwegs gehen wir noch in diversen Laeden herumkrusteln und wir finden sogar ein paar Souvenirs. An einem Kuenstlerladen sitzt eine unheimliche Persoenlichkeit, sieht aus wie so ein Voodoo oder so.... (New Orleans ist bekannt fuer Voodoo!) aber wir gehen trotzdem rein und er spricht uns auch noch an…. Eigentlich ist er ganz nett und wir machen noch ein Bildchen. So langsam fangen unsere Maegen an sich zu melden, denn wir hatten eigentlich seit dem Fruehstueck nichts mehr! Also kehren wir in einem Lokal das uns gefaellt ein und bestellen uns ein kreolisches Essen, welches sehr lecker schmeckt. So wir haben am heutigen Tag viel erlebt und es ist Zeit nach Hause zu gehen.
Am naechsten Morgen ist es schoen warm und wir ueberlegen uns draussen zu fruehstuecken, es ist zwar bewoelkt aber sieht eigentlich nicht nach Regen aus.... Also alles raustragen und gerade als wir fertig waren, faengt es doch tatsaechlich an zu nieseln. So eine Frechheit! Jetzt tragen wir eben alles wieder rein. Und es hat auch schon wieder aufgehoert zu nieseln, aber jetzt bleiben wir drin! Das Wetter ist aber schoen brav und der blaue Himmel laesst sich blicken! Nach dem Fruehstueck macht sich Schumi auf den Weg in Richtung Westen und wir machen uns auf in Richtung "Honey Island Swamp" (Honiginselsumpf, aber Namen uebersetzt man bekanntlich nicht). Hier habe ich naemlich eine Sumpftour gebucht, aber die Tour muss richtig gut werden fuer all die unfreundlichen Menschen bei der Buchung. Ich wollte die Tour online buchen, konnte jedoch nirgends eine Datumseingabe finden! Also hab ich eben kurz angerufen. Die Seite im Internet noch offen und dann meinte die Dame, dass wenn ich es online buche, bekomme ich es pro Person 6 Dollar billiger, das sind immerhin stolze 12 Dollar. Also habe ich online gebucht und dann gleich nochmal angerufen, dass wir die Tour am 24.12. um 9:30 Uhr haben wollen. Das hat dann auch geklappt, 3 Tage vor der Tour rufen die mich an und erklaeren mir dass die Tour um 9:30 ersatzlos gestrichen ist und wir entweder um 12 Uhr oder an einem anderen Tag die Tour bekommen koennen. Das hat mich dann schon wieder genervt, weil wir uns ja auf morgens eingestellt hatten. Da wir nur noch heute hier sind und morgen weiter in Richtung Texas fahren, beschliessen wir dann die 12 Uhr Tour zu nehmen. Die Dame beim Einchecken war auch nicht besonders freundlich. Unser Bootsfahrer und Tourfuehrer war jedoch erstaunlich gut und die Tour war letzendlich klasse. Zuerst sind wir durch das Marschland gefahren an eine Stelle wo es selbst im Winter noch Alligatoren zu sehen gibt. Alligatoren gehoeren naemlich zu den wechselwarmen Tieren und diese verfallen im Winter sobald die Temperatur unter das tolerierte Minimum faellt in die sogenannte Winter- oder Kaeltestarre. Hierbei werden alle Lebensvorgaenge auf annaehernd Null heruntergefahren, so dass das Tier bei kritisch kalten Temperaturen nicht aufwacht und den Kaeltetod sterben muss. An warmen Tagen wie dem heutigen sind aber ein paar kleine Alligatoren "wach" und sonnen sich. Dies sind immer junge Tiere, erwachsene Tiere sieht man im Winter nicht. Schlangen gehen im Winter auch in diese Winterstarre, deswegen muss man hier im Winter diese nicht befuerchten! Und tatsaechlich wir sehen ein paar Alligatoren, die sind alle aber sehr klein, wie unser Tourguide bereits erklaert hat. Danach fahren wir noch weiter durch das Marschland und sehen den Katrina Lake, dies war vor dem Hurrikan Katrina Land und ist jetzt Wasser. Wir sehen auch noch viel Truemmer wie Boote und andere Dinge in den Marschlaendern herumliegen. Dies sind alles noch Zeichen des Hurrikans Katrina, welcher jetzt schon ueber 7 Jahre her ist! Jedoch ist es schwierig bis unmoeglich, dies aus dem Marschland zu bergen und man laesst es einfach liegen und dort verrotten. Nach den Katrinatruemmern geht es endlich in den richtigen Sumpf mit den mit spanischem Moos bewachsenen Mangrovenbaeumen. Diese gefallen Dagmar besonders gut. Und sie bekommt auch genuegend zu sehen. Nach etwas mehr als zwei Stunden ist die Sumpftour vorbei und es war sehr schoen und auch lehrreich! Das hat die Strapazen der Buchung entschaedigt. Wir machen uns auf dem Heimweg und da New Orleans auf der Strecke liegt und Dagi noch einen Friedhof, auf dem die Personen ueber der Erde begraben sind sehen moechten, beschliessen wir noch kurz an einem dieser Friedhoefe anzuhalten. Da die Stadt unter dem Meeresspiegel liegt und dem damit verbundenen sehr feuchten Boden gibt es in New Orleans keine herkoemmlichen Friedhoefe sondern die Toten werden in Mausoleen beerdigt. Die sogenannten Cities of Death sind eine Touristenattraktion. Nach der Friedhofsbesichtigung fahren wir noch ein bisschen durch den Garden District und auch nochmals durch das French Quarter. Ich kann es gar nicht glauben, ich bin schon wieder in New Orleans, obwohl ich diese Stadt eigentlich gar nicht mag. Hmmm, irgendwas anziehendes muss sie wohl doch haben. Heute bleiben wir aber nicht bis zum Abend hier, denn heute abend werden in Lutcher und Gramercy die Lagerfeuer angezuendet. Wir haben beschlossen die Maedels hierher mitzunehmen! Das war ein Fehler, aber wir konnten das nicht wissen! Wir fahren in Richtung der kleine Ortschaften und kommen von der Bruecke runter und was ist das? STAU! Gibt's doch gar nicht. Scheinbar haben Hunderte oder sogar Tausende von Menschen vor die Lagerfeuer anzuschauen. Damit hab ich ueberhaupt nicht gerechnet. Es hat bestimmt ueber eine Stunde gebraucht bis wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten! Also Hunde ausladen und losmarschieren in Richtung Feuer. Den beiden war dies aber alles zu viel Trubel, vor allem weil auch Feuerwerk gezuendet wuerden. Wir haben es dann geschafft und haben uns auf den Damm gesetzt, genau wo es eine kleine Luecke hatte.... Das war aber auch keine so gute Idee, denn kaum sassen wir, wurden die Lagerfeuer um uns rum gezuendet! Und das mit einem riesengrossen Brimborium, wie Feuerwerk und damit verbundenen Laerm. Das hat natuerlich den beiden Maedels auch nicht gefallen - die armen hatten total Angst! Und ich hab mich geaergert, dass wir sie mitgeschleppt haben. Aber ich dachte die zuenden die Feuer an und man kann dann das alles anschauen.... Dass das ganze mit Feuerwerk und grossem Drumrum gemacht wird, konnten wir nicht wissen. Die Feuer waren auf jeden Fall schoen anzusehen und das ganze Drumrum war eigentlich auch schoen. Besonders gut hat uns ein Feuer gefallen, wo eine Band davor Musik gespielt hat. Da haben wir die Hundis aber zum Glueck schon wieder im Auto und sie konnten da auf uns warten! 
Ein weiterer schoener Tag und unser Aufenthalt in Louisiana neigen sich dem Ende - morgen frueh geht es weiter in Richtung Texas. Fuer die Region und auch Alabama sind Stuerme und sogar Tornados vorausgesagt. Na hoffentlich haben wir nicht allzu schlechtes Wetter zum Fahren.

Tuesday, February 12, 2013

Antebellum Plantage




In unserer tollen Unterkunft habe ich praechtig geschlafen. Fuer den heutigen Tag steht die Oak Alley Plantation auf dem Programm. Eigentlich wollten wir den Weihnachtsbrunch mitmachen, aber der haette pro Person ueber  50 $ gekostet und das war uns doch etwas zu teuer. So haben wir lieber die leckeren Sachen in unserem Kuehlschrank verspeist. Aber vor dem Fruehstueck gehe ich noch laufen und nehme die Hunde mit. Da dies auf einer Farm ist lasse ich die beiden frei laufen und sie haben ihren Spass. Nur bei den Kuehen muss ich aufpassen, dass sie nicht auf den Gedanken kommen diese zu jagen. Sie muessen auf jeden Fall angebellt werden. Hinter den Kuhweiden war der Sumpf, man konnte aber auf so einem Huegel drum rum laufen. Die Hunde rennen ueber den Huegel und ploetzlich hoere ich ein lautes „PLATSCH“….. Da ist doch die Sunny in den Sumpf gehuepft! Freiwillig oder unfreiwillig?! Sie hat schon ein bisschen komisch geschaut. Tja ich glaube nachher ist erstmal eine Dusche angesagt. Moony ist auch nicht besser sie hat sich noch ordentlich in irgendwas stinkendem gewaelzt – Dusche fuer alle beide! Leider hab ich die „Hundehandtuecher“ zu Hause vergessen und die weissen des Cottages wollte ich nicht unbedingt verwenden. Aber zum Glueck hat Dagi noch ein Handtuch von mir zuhause mitgenommen, fuer den Fall dass wir in Texas auch mal an den Strand gehen.  Dieses wurde nun eben zum Hundehandtuch umfunktioniert. Die beiden hassen es gebadet zu werden! Aber wer sich im Sumpf paniert und 10 Meter gegen den Wind stinkt, der muss da durch! Nach dem Hundebad muessen die beiden zuhause bleiben und wir machen uns auf den Weg zur Oak Alley Plantation. Wir kaufen uns eine Eintrittskarte inklusive Tour fuer das Haus. Auf dem Weg zu diesem bewundern wir schon die herrlichen Eichen, welches aber Babyeichen sind und diese nur ca. 100 Jahre alt sind! Das erfahren wir spaeter in der Tour. Vor der Tuer steht eine im alten Stil gekleidete Person, alle Angestellten tragen Kleidung wie damals. Auf dieser Plantage wurden auch einige Filme gedreht, wie zum Beispiel Midnight Bayou;  Ghost Hunters; Nightrider;  Dixie: Changing Habits;  Days of our Lives (Zeit der Sehnsucht);  The long hot summer;  Interview with a vampire (Interview mit einem Vampir);  Primary colors (Mit aller Macht),….. Wir haben Glueck und es beginnt gleich eine Fuehrung. Zuerst geht es durch die Raeume im Erdgeschoss und wir erfahren vieles ueber die ehemaligen Besitzer und auch Geschichte des Hauses, und man konnte sich vorstellen wie die Menschen damals gelebt haben. Die Eichenallee vor dem Haus ist auch sehr beeindruckend. Alle Eichen sind etwa 300 Jahre alt und sie standen schon bevor das Haus erbaut wurde. Das Haus wurde im Jahr 1837 bis 1839 gebaut und im Jahre 1866 an J.Armstrong auf einer Auktion verkauft, einige weitere Besitzer folgen und in den Zwanzigerjahren war es sehr heruntergewirtschaftet. In 1925 hat die Plantage das Ehepaar Stewart gekauft. Diesem ist auch zu verdanken, dass wir heute alles besichtigen koennen. Nach der Hausbesichtigung goennen wir uns einen Mint Julep. Dieses Getraenk muss man hier einfach probiert haben. Es besteht einfach nur aus Minz Sirup, Bourbon und Minzblaettern und schmeckt eigentlich ganz lecker. So nun ist es aber an der Zeit die gigantischen Eichen noch etwas zu bewundern. Wir gehen die Allee entlang bis zum Zaun! Diese Baeume sind so beeindruckend. die Aeste sind so dick wie Staemme und die Staemme sind auch einfach gigantisch. Ach wie herrlich, die Natur ist schon beeindruckend! Wie fuer uns gemacht, steht hier auch ein Baenkchen und wir setzen uns und geniessen den Anblick der Baeume! Mir gehen so allerlei Gedanken durch den Kopf, wie zum Beispiel, dass die Eichen schon ziemlich viel ausgehalten haben, denn in dieser Gegend sind Hurrikans nicht unueblich, Katrina und Isaac haben hier in der Region einiges verwuestet. Ich bin froh, dass die Eichen standhaft sind! Langsam aber sicher verabschieden wir uns von den tollen Eichen und ein kleiner Abstecher im Souvenirladen und dann noch ein Spaziergang entlang des Mississippi bevor wir uns in weitere Abenteuer stuerzen, den der Tag hat noch einige Stunden!

Thursday, February 7, 2013

Sattelt die Huehner, wir reiten nach Texas!


Es ist Samstag morgen und endlich ist es soweit. Heute starten Dagmar und ich auf unseren grossen Road-Trip nach Texas! Folgende Route ist geplant: Erste Etappe: Louisiana, zweite Etappe: San Antonio, Texas, dritte Etappe: Big Bend Nationalpark, Texas, vierte Etappe: Carlsbad, New Mexico, fuenfte Etappe: Shreveport, Louisiana, sechste Etappe: Birmingham, Alabama. Das wird ein ganz schoener Ritt werden, aber wir haben ja 2 Wochen! Wir gehen alles ganz gemuetlich an, erstmals fruehstuecken und dann das Auto packen und jetzt geht es endlich los. Der Tageskilometerzaehler ist genullt, so dass wir am Ende der Reise auch wissen wie viele Meilen wir hinter uns gelassen haben.  Der Interstate 59 fuehrt uns in Richtung Suedwesten erstmal nach Mississippi, am „Welcome Center Mississippi“ machen wir unsere erste Pause, hier duerfen auch die Maedels mal kurz raus und ihr Geschaeft erledigen. Endlich sind wir in Louisiana und legen in Mandeville noch einen kleinen Zwischenstop in Rob’s Tauchladen ein. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Vacherie, LA. Genauergesagt ca. 45 Minuten! Kurz vor dem Sonnenuntergang fahren wir weiter. Von Mandeville fuehrt unser Weg ueber die 24 Meilen lange Bruecke ueber den Lake Pontchartrain und es ist gigangtisch, die Sonne geht gerade unter und das Farbenspiel am Himmel ist herrlich. Leider muss ich auch auf die Strasse achten und so kann ich es nicht so sehr geniessen wie Dagi, noch ein kleines Stueckchen und dann sind wir endlich da! Auf diese Unterkunft hier freue ich mich schon seit ich es gebucht habe. Es ist ein Bed & Breakfast und heisst „Cottage on the Farm“ und gemaess den Informationen aus dem Internet ist es ein eigenes Haeuschen das sich auf der Farm befindet. Das Haus wurde 2005 aus Holz einer Suedstaatenplantage um 1900 herum. Bis 2008 hat der Sohn der Famile das Haus bewohnt, aber als sich seine Familie vergroesserte wurde das Haus zu klein und Lois hat das Bed & Breakfast eroeffnet. Und ich werde nicht enttaeuscht. Das Cottage ist wirklich schnuckelig und wir haben ein grosses Bad, ein Wohnzimmer, Kueche, jeder hat sein eigenes Schlafzimmer und hinten draussen gibt es sogar eine eingezaeunte Wiese fuer die Hunde. Ich bin begeistert, das Cottage ist sehr liebevoll eingerichtet und die Vermieterin ist auch sehr nett. Wir werden uns gleich einig wer in welchem Zimmer schlaeft und die Reisehundebetten werden im Wohnzimmer aufgebaut. Ach ist das schnuckelig hier! Und der Kuehlschrank ist auch voll! Wo tun wir denn jetzt unsere vielen Fressalien hin! Da wir beide mittlerweile grossen Hunger haben, machen wir uns noch Bratkartoffeln und Salat. Sehr lecker! Noch ein bisschen in den Unterlagen fuer die Oak Alley Plantage herumstoebern und danach bin ich schon reif fuer’s Bett! Knappe 400 Meilen zu fahren ist schon anstrengend!

Tuesday, February 5, 2013

Stammgast ist angekommen!



Es ist Adventszeit (jawoll ich habe es immer noch nicht geschafft aufzuholen) und bald sind hier Betriebsferien, diese Zeit nutze ich meistens um zu reisen. Aber nicht nur fuer ich reise gerne, mein Stammgast tut dies auch und so kommt Dagmar am 19.Dezember in Atlanta an. Da dies unter der Woche ist, muss sie am Flughafen warten bis ich ankomme. Der Flughafen in Atlanta hat nun einen neuen internationalen Terminal. Ich selbst bin noch nie dort angekommen, weil ich meistens bis Birmingham weiter fliege. In einem unserer Emails erzaehle ich Dagi, dass der Flughafen ein neues internationales Terminal hat und das nun alles anders ist und wir uns am Food Court treffen. Soweit so gut! Ich darf heute etwas frueher gehen, aber nur, weil ich die zwei Tage davor jeweils eine Stunde laenger gearbeitet habe. Mein Chef ist ganz kulant und bei besonderen Anlaessen dann genehmigt er sozusagen ein bisschen Gleitzeit, aber es muss alles innerhalb der laufenden Woche wieder hereingearbeitet werden. Als Dagi ankommt bin ich gerade im Auto unterwegs und was macht mein Telefon es klingelt. Ach ich will doch im Auto nicht mehr telefonieren, aber da ich sehe, dass es Dagi ist nehme ich kurz ab. Sie meint, sie waere jetzt am FoodCourt, ich sage ihr, dass sie noch ein Weilchen warten muss. Endlich bin ich da und finde einen Parkplatz gleich neben der Tuer zum Uebergang zum neuen Terminal. Beim Rueberlaufen rufe ich sie an, aber sie sagt sie sei am FoodCourt da wo wir uns letztes Mal auch getroffen haben. Haeh? Wie geht denn das, das ist doch im alten Terminal. Da es im neuen keinen FoodCourt gibt, was ich natuerlich nicht wusste hat sich Dagmar durchgefragt und ist im FoodCourt im alten Terminal angekommen. Ich hab ja gesagt, dass wir uns dort treffen.... gemeint hatte ich natuerlich den "nicht vorhandenen FoodCourt" im neuen Terminal. Klassisches Missverstaendnis, aber irgendwie lustig. Mir hat Dagi nur leid getan, nach all den Strapazen der Anreise nun noch etwas laenger warten zu muessen! Morgen muss ich leider noch arbeiten, aber am Freitag habe ich frei und am Samstag wollen wir dann mit unserer Tour in den Westen beginnen. Aber vorher muss noch kraeftig die Wirtschaft angekurbelt werden, denn Dagi hatte in ihrem Koffer mehr Schokolade als Kleidung. Und Schokolade laesst sich so schlecht anziehen. Den Freitag lassen wir gemuetlich angehen. Ich stehe natuerlich wie immer frueh auf, bin einfach ein Fruehaufsteher! Aber so kann ich schoen mit den Hunden joggen gehen waehrend Dagi noch schlaeft. Und alle sind gluecklich! Erstmal ein leckeres Fruehstueck einnehmen und dann ab ins Auto und nach Leeds ins Outlet. Das Wetter ist perfekt, strahlend blauer Alabamahimmel nur etwas kalt. Brrrr! Wo ist die globale Erwaermung. Das frage ich mich schon ein Weilchen. Aber es gibt warme Kleidung! Der Weihnachtsbaum, den Dagi letztes Jahr schon fotografiert hat ist auch wieder aufgebaut. Natuerlich machen wir nochmals ein Foto und sogar eins von uns beiden -  in der Reflektion der Glaskugel. Nach stundenlangem durchwuehlen der Laeden marschieren wir mit vielen Tueten und geleertem Geldbeutel zum Auto. Wir wollen noch auf die andere Strassenseite und in den Bass Pro Shop gehen. Bass Pro ist ein Outdoorladen und der ist einfach schon allein von der Aufmachung sehenswert. Selbstverstaendlich sehen wir hier auch einige Dinge die uns gefallen und so ganz ohne etwas zu kaufen schaffen wir es auch nicht den Laden zu verlassen. Wir kaufen uns einen Kapuzenpulli, der echt schoen aussieht. Ich kaufe ihn auch, weil mein Geburtsjahr das Gruendungsjahr des Bass Pro Shops ist und das auf dem Pulli steht. So nun sind aber alle Einkaeufe erledigt. Auf dem heutigen Terminplan steht auch noch eine vorgezogene Bescherung bei Lauree. Da wir an Weihnachten irgendwo in Texas unterwegs sein werden, haben wir die Bescherung einfach vorgezogen. Obwohl wir eigentlich ausgemacht hatten, dass die Erwachsenen sich nichts schenken liegen da Geschenke fuer mich unter dem Weihnachtsbaum. Aber ich will mich nicht beklagen, denn ich habe mich auch nicht an die Abmachung gehalten und fuer Lauree eine Kleinigkeit gekauft. Lauree's Haus ist auch wieder schoen dekoriert und dort wo normalerweise die Kerzen stehen, stehen 26 Papierengel. Lauree hat diese im Gedenken an die Opfer des Massakers an der Grundschule in Sandy Hook gebastelt und aufgestellt. Die armen Angehoerigen haben dieses Jahr bestimmt furchtbare Weihnachten. Wie kann jemand nur so etwas tun! Mir ist das unbegreiflich. Kathryn und Connor sind jetzt auch 6, wie die meisten der Opfer. 
Zuerst wird gegessen und dann kommt die Bescherung. Connor findet die Weihnachtsguatsle total lecker und kann es kaum erwarten bis es soweit ist, dass er welche essen darf. Mit dem Geschenkeauspacken geht es Reihum. Immer einer darf ein Geschenk auspacken. Fuer die Zwillinge stehen die meisten Geschenke unter dem Baum. Von mir gab es fuer die Kinder was "nuetzliches" zu Weihnachten - neue Hausschuhe. Beim Auspacken des Geschenks von Dagmar sind die Kinder dann ausgeflippt. Genau das Spielzeug, das sie sich gewuenscht haben. Connor bekommt einen Chuggington Zug und Kathryn ein Beauty Case von Barbie. Die Freude ist gross. Brandon hilft Kathryn beim Aufbauen und ich mache ein Foto, auf dem es so aussieht als ob nur Brandon mit dem Barbiekoffer spielen wuerde. Hihi, er hat sich geaergert, er hatte wohl Angst dass ich das im Internet veroeffentliche! Aber so gemein bin ich nicht. Nach der Bescherung sitzen wir noch gemuetlich beisammen und irgendwan gehen Dagmar und ich zur grossen Enttaeuschung der Zwillinge nach Hause. Die beiden haetten gerne gehabt, dass wir hier uebernachten, so dass wir am naechsten Morgen gleich zum Spielen verfuegbar sind. Aber bei uns steht ja die grosse Reise an und ich habe noch nichts gepackt! Das machen wir eh am Morgen, ganz gemuetlich! Schliesslich sind wir im Urlaub und nicht auf der Flucht!