Tuesday, February 19, 2013

Suempfe, Lagerfeuer und mehr!


Das Abenteuer geht weiter und wir wollen noch die „Scheiterhaeufen“ anschauen, welche fuer die grossen Lagerfeuer morgen Abend hier auf dem Damm entlang des Mississippi aufgebaut werden. Am Heilig Abend findet hier naemlich das grosse Event der St. James Gemeinde statt. Die Lagerfeuer entlang des Mississippis der Ortschaften Lutcher und Gramercy. Man muss hierzu wissen dass der Santa Claus (Nikolaus) nicht wie bei uns am 6. Dezember kommt, sondern erst an Weihnachten. Auf jeden Fall hatten diese beiden kleinen Doerfer Angst, dass der Nikolaus den Weg zu ihnen nicht findet und so sind die Menschen damals auf die Idee gekommen entlang des Flusses grosse Lagerfeuer anzuzuenden und somit dem Nikolaus den Weg in die abgelegenen Doerfer zu weisen. Und da es eine Tradition ist, werden diese Lagerfeuer jedes Jahr am Heilig Abend angezuendet. Unsere Vermieterin hat uns empfohlen das anzuschauen bevor es angezuendet wird, da sich die Leute wirklich etwas einfallen lassen. Und genau so war es auch. Es gab viele verschiedene Formen der „Scheiterhaeufen“ zu sehen, wie zum Beispiel eine Jack Daniels Flasche, manche waren mit Zuckerrohrgras umgarnt, andere haben davor Figuren und allerlei Dinge aufgebaut. Es war sehr schoen mit anzusehen und das ganze ging mindestens 5 Meilen entlang des Mississippi. Und da wir schon in Richtung New Orleans unterwegs waren und Dagmar von dieser Stadt fasziniert ist, sind wir noch kurz dorthin gefahren. Der Hundesitter ist mittlerweile auch in unserem Bed & Breakfast angekommen. Schumi macht mit seinem „neuen“ alten Pick-Up naemlich eine Spritztour an die Westkueste und da er auch gerade in der Gegend ist und unser Haeuschen gross genug ist, haben wir ihm eine Schlafgelegenheit geboten. Wir schlendern in Richtung Mississippi und geniessen den Blick auf die Natchez den Schaufelraddampfer. Danach schlendern wir durch das French Quarter. Unterwegs gehen wir noch in diversen Laeden herumkrusteln und wir finden sogar ein paar Souvenirs. An einem Kuenstlerladen sitzt eine unheimliche Persoenlichkeit, sieht aus wie so ein Voodoo oder so.... (New Orleans ist bekannt fuer Voodoo!) aber wir gehen trotzdem rein und er spricht uns auch noch an…. Eigentlich ist er ganz nett und wir machen noch ein Bildchen. So langsam fangen unsere Maegen an sich zu melden, denn wir hatten eigentlich seit dem Fruehstueck nichts mehr! Also kehren wir in einem Lokal das uns gefaellt ein und bestellen uns ein kreolisches Essen, welches sehr lecker schmeckt. So wir haben am heutigen Tag viel erlebt und es ist Zeit nach Hause zu gehen.
Am naechsten Morgen ist es schoen warm und wir ueberlegen uns draussen zu fruehstuecken, es ist zwar bewoelkt aber sieht eigentlich nicht nach Regen aus.... Also alles raustragen und gerade als wir fertig waren, faengt es doch tatsaechlich an zu nieseln. So eine Frechheit! Jetzt tragen wir eben alles wieder rein. Und es hat auch schon wieder aufgehoert zu nieseln, aber jetzt bleiben wir drin! Das Wetter ist aber schoen brav und der blaue Himmel laesst sich blicken! Nach dem Fruehstueck macht sich Schumi auf den Weg in Richtung Westen und wir machen uns auf in Richtung "Honey Island Swamp" (Honiginselsumpf, aber Namen uebersetzt man bekanntlich nicht). Hier habe ich naemlich eine Sumpftour gebucht, aber die Tour muss richtig gut werden fuer all die unfreundlichen Menschen bei der Buchung. Ich wollte die Tour online buchen, konnte jedoch nirgends eine Datumseingabe finden! Also hab ich eben kurz angerufen. Die Seite im Internet noch offen und dann meinte die Dame, dass wenn ich es online buche, bekomme ich es pro Person 6 Dollar billiger, das sind immerhin stolze 12 Dollar. Also habe ich online gebucht und dann gleich nochmal angerufen, dass wir die Tour am 24.12. um 9:30 Uhr haben wollen. Das hat dann auch geklappt, 3 Tage vor der Tour rufen die mich an und erklaeren mir dass die Tour um 9:30 ersatzlos gestrichen ist und wir entweder um 12 Uhr oder an einem anderen Tag die Tour bekommen koennen. Das hat mich dann schon wieder genervt, weil wir uns ja auf morgens eingestellt hatten. Da wir nur noch heute hier sind und morgen weiter in Richtung Texas fahren, beschliessen wir dann die 12 Uhr Tour zu nehmen. Die Dame beim Einchecken war auch nicht besonders freundlich. Unser Bootsfahrer und Tourfuehrer war jedoch erstaunlich gut und die Tour war letzendlich klasse. Zuerst sind wir durch das Marschland gefahren an eine Stelle wo es selbst im Winter noch Alligatoren zu sehen gibt. Alligatoren gehoeren naemlich zu den wechselwarmen Tieren und diese verfallen im Winter sobald die Temperatur unter das tolerierte Minimum faellt in die sogenannte Winter- oder Kaeltestarre. Hierbei werden alle Lebensvorgaenge auf annaehernd Null heruntergefahren, so dass das Tier bei kritisch kalten Temperaturen nicht aufwacht und den Kaeltetod sterben muss. An warmen Tagen wie dem heutigen sind aber ein paar kleine Alligatoren "wach" und sonnen sich. Dies sind immer junge Tiere, erwachsene Tiere sieht man im Winter nicht. Schlangen gehen im Winter auch in diese Winterstarre, deswegen muss man hier im Winter diese nicht befuerchten! Und tatsaechlich wir sehen ein paar Alligatoren, die sind alle aber sehr klein, wie unser Tourguide bereits erklaert hat. Danach fahren wir noch weiter durch das Marschland und sehen den Katrina Lake, dies war vor dem Hurrikan Katrina Land und ist jetzt Wasser. Wir sehen auch noch viel Truemmer wie Boote und andere Dinge in den Marschlaendern herumliegen. Dies sind alles noch Zeichen des Hurrikans Katrina, welcher jetzt schon ueber 7 Jahre her ist! Jedoch ist es schwierig bis unmoeglich, dies aus dem Marschland zu bergen und man laesst es einfach liegen und dort verrotten. Nach den Katrinatruemmern geht es endlich in den richtigen Sumpf mit den mit spanischem Moos bewachsenen Mangrovenbaeumen. Diese gefallen Dagmar besonders gut. Und sie bekommt auch genuegend zu sehen. Nach etwas mehr als zwei Stunden ist die Sumpftour vorbei und es war sehr schoen und auch lehrreich! Das hat die Strapazen der Buchung entschaedigt. Wir machen uns auf dem Heimweg und da New Orleans auf der Strecke liegt und Dagi noch einen Friedhof, auf dem die Personen ueber der Erde begraben sind sehen moechten, beschliessen wir noch kurz an einem dieser Friedhoefe anzuhalten. Da die Stadt unter dem Meeresspiegel liegt und dem damit verbundenen sehr feuchten Boden gibt es in New Orleans keine herkoemmlichen Friedhoefe sondern die Toten werden in Mausoleen beerdigt. Die sogenannten Cities of Death sind eine Touristenattraktion. Nach der Friedhofsbesichtigung fahren wir noch ein bisschen durch den Garden District und auch nochmals durch das French Quarter. Ich kann es gar nicht glauben, ich bin schon wieder in New Orleans, obwohl ich diese Stadt eigentlich gar nicht mag. Hmmm, irgendwas anziehendes muss sie wohl doch haben. Heute bleiben wir aber nicht bis zum Abend hier, denn heute abend werden in Lutcher und Gramercy die Lagerfeuer angezuendet. Wir haben beschlossen die Maedels hierher mitzunehmen! Das war ein Fehler, aber wir konnten das nicht wissen! Wir fahren in Richtung der kleine Ortschaften und kommen von der Bruecke runter und was ist das? STAU! Gibt's doch gar nicht. Scheinbar haben Hunderte oder sogar Tausende von Menschen vor die Lagerfeuer anzuschauen. Damit hab ich ueberhaupt nicht gerechnet. Es hat bestimmt ueber eine Stunde gebraucht bis wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten! Also Hunde ausladen und losmarschieren in Richtung Feuer. Den beiden war dies aber alles zu viel Trubel, vor allem weil auch Feuerwerk gezuendet wuerden. Wir haben es dann geschafft und haben uns auf den Damm gesetzt, genau wo es eine kleine Luecke hatte.... Das war aber auch keine so gute Idee, denn kaum sassen wir, wurden die Lagerfeuer um uns rum gezuendet! Und das mit einem riesengrossen Brimborium, wie Feuerwerk und damit verbundenen Laerm. Das hat natuerlich den beiden Maedels auch nicht gefallen - die armen hatten total Angst! Und ich hab mich geaergert, dass wir sie mitgeschleppt haben. Aber ich dachte die zuenden die Feuer an und man kann dann das alles anschauen.... Dass das ganze mit Feuerwerk und grossem Drumrum gemacht wird, konnten wir nicht wissen. Die Feuer waren auf jeden Fall schoen anzusehen und das ganze Drumrum war eigentlich auch schoen. Besonders gut hat uns ein Feuer gefallen, wo eine Band davor Musik gespielt hat. Da haben wir die Hundis aber zum Glueck schon wieder im Auto und sie konnten da auf uns warten! 
Ein weiterer schoener Tag und unser Aufenthalt in Louisiana neigen sich dem Ende - morgen frueh geht es weiter in Richtung Texas. Fuer die Region und auch Alabama sind Stuerme und sogar Tornados vorausgesagt. Na hoffentlich haben wir nicht allzu schlechtes Wetter zum Fahren.

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