Sunday, June 10, 2012

Klettertour



Fuer dieses Wochenende war eigentlich eine Tauchausfahrt nach Pensacola geplant, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Da Rob noch mit den Nachwirkungen des Brandes kaempft und er erst am 2. Juni Wiedereroeffnung hatte, ist das Boot und die Wartung eben dieses ein bisschen ins Hintertreffen geraten. Fazit, das Boot war noch nicht fertig um wieder auf's Meer gelassen zu werden. Was fuer eine Enttaeuschung! Ich will trotzdem gern ein bisschen Stickstoff schnuppern und da Max eine Ausfahrt mit seinen Tec-Schuelern zur Oriskany geplant hat, entschliesse ich mich kurzerhand da mitzugehen. Aber auch das soll nicht wahr werden, denn die Seegangsvorhersage ist auch gegen uns. Wellenhoehe 4-6, also wird auch dieser Trip abgesagt. So im Nachhinein muss ich sagen, es war gut, denn wir haetten wahrscheinlich sowieso nicht rausfahren koennen, an der Kueste war es am naemlich ziemlich windig und viel Regen und Gewitter. Aber es gibt immer noch eine Moeglichkeit ins Wasser zu huepfen - Max und ich fahren zu Craig's Mill Sink im Norden von Alabama. Dort gibt es eine Hoehle! Max versucht den Besitzer zu erreichen damit wir Erlaubnis bekommen auf seinem Gelaende tauchen zu gehen - und es klappt! Das Wochenende ist gerettet! Wir treffen uns in Huntsville bei Max und fahren von dort in Richtung Norden, das Sinkloch in das wir huepfen wollen ist im Nordosten von Alabama in der Naehe von Mentone und Fort Payne. In den Bergen sozusagen, am Fusse der Appalachen. Genau die Appalachen die sich ueber 2400 km bis nach Kanada hoch erstrecken. Gelaeufig ist den meisten die Great Smoky Mountains, das ist auch ein Teil der Appalachen. Uebrigens hier oben kann man im Winter sogar Skifahren. In Cloudmount gibt es einen Skilift. Das muss ich naechsten Winter mal ausprobieren, aber der Schnee ist meistens Kunstschnee, trotzdem finde ich das abgefahren. Ich glaube das ist auch ein guter Programmpunkt fuer den naechsten Besucher im Winter. Das ist Dagmar, sie hat schon in Moni's Bed & Breakfast ueber Weihnachten gebucht. So nun aber zurueck zu unserem Hoehlentaucherlebnis. Nach knappen 1 1/2 Stunden kommen wir an und treffen auch gleich den Besitzer. Der spricht so einen Dialekt, da sagt Max sogar, dass er Schwierigkeiten hat ihn zu verstehen. Im Moment sieht fuer mich das ganze aber eher nach einem tollen Reitgelaende als nach Tauchen aus. Hmmm, habe ich da was verwechselt? Wir fahren einen schmalen Waldweg entlang und ich frage mich: Wo ist das Wasser? Nach kurzer Fahrt stoppen wir und tatsaechlich ganz versteckt ist ein Sinkloch. Ziemlich steil geht's runter, na das wird ein Spass werden hier die Flaschen und das ganze Geroedel runter zu tragen. Auf jeden Fall sieht das Loch schon mal sehr schoen aus und ich freu mich schon darauf in die Hoehle zu tauchen. Als erstes haben wir ein Kletterseil gespannt, damit wir uns an diesem beim Auf- und Abstieg festhalten koennen. Ein zweites Seil haben wir an einem Baum festgemacht, um hier unsere Flaschen zu sichern, wenn die da in das Loch rugeln, dann haben wir bestimmt Spass die zu suchen. Mein Cave-Buddy Max ist der staerkere von uns beiden und er schleppt alle Flaschen nach unten! Ich seile mich auch mal ab, aber da ich eigentlich tauchen und nicht klettern gehen wollte, hatte ich natuerlich das perfekte Schuhwerk, naemlich Flip-Flops. Das ist voll lieb. Bei der Alabamahitze so eine Schafferei, danach hat er erstmal eine kleine Pause verdient. Ich war schon allein vom Nichtstun durchgeschwitzt - so beschliesse ich schon mal ins kuehle Nass zu huepfen, was auch eine angenehme Abkuehlung war. Am Einstieg wuehle ich erstmal alles auf, hoffentlich ist die Sicht in der Hoehle nicht zerstoert. Ich lege das Reel aus und wir gehen nach drinnen. Es hat 2 Leinen, hiervon waehle ich die rechte aus und wir gehen rein. Die Leine ist entlang der Decke gelegt, sehr interessante Steinstrukturen. Unterwegs kommen wir auch an mehreren Jumps vorbei. Aber jetzt erstmal den Hauptgang erkunden. Auf ca. 22 m riecht es ploetzlich komisch und das Wasser hat auch einen komischen Geschmack - Hydrogen Sulfide. Wir gehen weiter bis auf knapp ueber 30 m und hier muessten wir eigentlich jetzt schon wieder in Richtung Ausgang schwimmen, zumindest den Pfeilen an der Hauptleine nach. Aber ich habe das noch nicht verifiziert, also erstmal weiter und bei Thirds dann umdrehen, aber zum Umdrehen reicht es nicht mehr, denn noch bevor ich ein Drittel meiner Flasche verschnauft habe sehe ich schon die Cavern Area und das Licht von oben reinkommen. Und genau als ich quasi haette umdrehen muessen bin ich an meinem Reel, das ich vor 45 Minuten ausgelegt habe. Also tauchen wir zu unseren Dekompressionsflaschen und machen hier noch einen Stop. Und dann geht es wieder an die Oberflaeche. Mir ist jetzt auch ein bisschen "kalt". Habe naemlich keine Kopfhaube dabei gehabt und das Wasser war saukalt - nur 15 Grad C. Aber ich mache mir keine Sorgen, denn schon wenn ich den steilen Hang den wir gleich rauf muessen anschaue, dann komme ich schon beim Anschauen Schweissausbrueche. Und genau so war es auch, als wir an Max's Truck sind, sind wir schon wieder durchgeschwitzt. Die Flaschen haben wir gleich am Wasser gelassen und benutzen die restliche Luft fuer den 2. Tauchgang. Kurz nach dem Eintauchen in die Hoehle fliegt ein Stein auf mich. Wer bewirft mich da?? Die Hoehle ist ziemlich bruechig und unsere Luftblasen die an die Decke steigen, lassen kleine und groessere Steinbrocken von der Decke rieseln. Somit ist die Sicht beim zweiten Tauchgang auch nicht mehr so gut wie beim ersten, da es auch "Silt" von der Decke "regnet". Bei diesem Tauchgang sehen wir auf ca. 15 m einen kleinen Fisch. Dieser hat eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Skorpionfisch, aber was macht der hier und das so ganz alleine? Komisch. Da muss ich mich im Nachhinein mal erkundigen. Dieses Mal nehmen wir den 2. Jump. Es geht nach rechts noch ein bisschen tiefer auf 35 m. Aber hier gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Und so drehen wir wieder um, ausserdem faengt es mir schon wieder langsam an kalt zu werden. Nach 50 Minuten sind wir wieder oben und jetzt kommt der anstrengendste Teil des Tages. Die Flaschen wieder nach oben schleppen. Max meinte zwar ich soll es lassen, aber ich trage sie das erste Stueckchen und uebergebe sie dann an Max. Teamarbeit, aber das ist schon ganz schoene Knochenarbeit.
Als Andenken habe ich mir noch eine Zecke mitgenommen. Die hat mich am Hinterkopf erwischt und ich habe es erst zu Hause gemerkt. Das war dann noch eine weitere Herausforderung das Ding rauszukriegen ohne es wirklich zu sehen. Aber ich hab's geschafft. 

No comments:

Post a Comment