Sunday, March 31, 2013

Beeindruckende Canyons

Im Big Bend Nationalpark gibt es mehrere Canyons. Heute steht als erstes der Boquilla Canyon auf dem Plan. Hier gibt es einen kurzen Wanderweg welcher nur 1,4 Meilen lang ist. Hierfuer benoetigen wir natuerlich nicht einen ganzen Tag! So planen wir danach noch zu Ernst Tinjana zu gehen. Dagmar hat dies in ihrem Buch entdeckt und das Bild sah so toll aus, und so wollten wir es in Natura sehen. Da wir im uns heute im Osten des Parks befinden planen wir auch noch die heissen Quellen zu besuchen. So haben wir mal wieder volles Programm! Den Tag beginnen wir am Boquilla Canyon Aussichtspunkt. Von hier aus kann man weit nach Mexico blicken und auch in den Canyon. Hier auf dem Parkplatz stehen ueberall selbstgemachte Figuren und Armbaender mit einem Glas wo man das Geld hierfuer reinwerfen soll. Da entdecken wir 2 Reiter auf der mexikanischen Seite, die werden doch wohl nicht den Fluss ueberqueren und hier quasi illegal in die USA kommen. Aber genau das haben sie gemacht. Hier in den USA haben sie das Geld in den Glaesern eingesammelt und wenn notwendig neue Figuren aufgestellt. Es waren aber beides Jungs, welche unseres Erachtens noch nicht in strafbarem Alter sind. Habe ich es mir doch gedacht, dass hier viele illegal die Grenze ueberqueren. Diese hier gehen aber bestimmt immer wieder zurueck und sind deswegen auch von den Grenzkontrollen "geduldet". So viele Stellen wo hier Sachen verkauft werden, kann niemand uebersehen. So nun haben wir den Blick nach Mexico und in den Canyon genossen, jetzt wollen wir den Canyon noch von der Naehe aus sehen. Ein kleines Stueckchen mit dem Auto fahren und schon sind wir auch auf dem Parkplatz. Es standen hier ueberall Schilder bezueglich Diebstahls so haben wir nichts im Auto gelassen und alles mitgeschleppt. Ist ja nicht weit. Zuerst klettern wir ein bisschen bergauf und dann wieder bergab. Der eigentliche Wanderweg ist entlang des Rio Grande in den Canyon hinein. Auch hier sieht man wieder die grosse Trockenheit. Was wahrscheinlich normalerweise Teil des Flussbettes ist, ist heute total ausgetrocknet! Wahnsinn! Hier wird dringend Regen benoetigt, aber bitte nicht waehrend wir hier sind! Wir wandern weiter und hoeren jemanden singen.... Was ist das denn? Am Ufer steht auch ein Kanu. Aha, bestimmt ein Mexicaner, der mal wieder illegal die Grenze ueberquert hat. Und nach kurzer Zeit sehen wir einen Typen aus dem Gebuesch hervortreten und singen. Auf dem Schild, das am Wegesrand liegt, sehen wir dass es sich hier um den "singenden Mexikaner" handelt, der dringend Geld benoetigt. Natuerlich geben wir nichts. Und als wir ihn erfolgreich ignorieren verschwindet er wieder hinter seinem Busch. Irgendwie kann er einem ja leidtun, aber ich hab nun mal nichts fuer Bettler uebrig. Ich finde wer arbeiten moechte, der findet auch was. Daher gebe ich prinzipiell nichts!Wir gehen nun am Ufer des Rio Grande entlang, eigentlich ist es eher das Flussbett, weil der Wasserstand so niedrig ist. Ich frage mich, ob wir eventuell schon in Mexico sind?! Wo liegt genau die Grenze? In der Mitte des Flusses? Naja, egal solange wir auf dieser Seite des Wassers bleiben, ist es glaub ok. Der Felsen rueckt dem Flusslauf immer naeher, aber wir klettern fleissig weiter auf dem schmalen Pfad, der mit Schilfgras bewachsen ist. Eine Augenweide ist das! Gruenes in der Wueste! Wir betrachten auch die Felswand etwas genauer und man sieht total tolle Felsformationen und auch Kristalle! Beeindruckend was es in der Natur alles so gibt. Irgendwann endet der Pfad und wir muessen umdrehen. Auf dem Rueckweg ist der singende Mexikaner wieder da. Dieses Mal hat das mit dem Ignorieren nicht so ganz funktioniert. Und er bettelt um einen Muesliriegel. Ich haette zwar einen im Rucksack, aber moechte diesen nicht aufmachen, weil weit und breit keine Menschenseele ausser uns und der singende Mexikaner zu sehen ist. So stellen wir uns einfach dumm und wir verstehen weder englisch noch spanisch. Und es funktioniert. Dagmar "schimpft" ein bisschen mit mir, weil ich die Basteleien angeschaut hab und ihn das natuerlich dazu veranlasst hat uns anzusprechen. Und ich muss ihr Recht geben.... aber ich war halt neugierig, was er so zu verkaufen hat. Ein beeindruckender Canyon und jetzt geht es weiter nach Ernst Tinjana. Dies ist nur ueber eine Offroadstrecke zu erreichen und zwar ueber die Old Ore Road. Man darf hier nur mit Allrad und hohem Radstand rein fahren. Aber Black Beauty II ist offroadtauglich und so fahren wir rein.Die Strasse ist gar nicht so schlimm, Schotter eben, aber mit stellenweise sehr tiefen Schlagloechern, die ich mit einem normalen PKW nicht haette fahren wollen. Eine Panne zu haben waere hier bestimmt kein Spass, vor allem weil auch eher selten mal jemand vorbei kommt. Nach 6-7 Meilen Holperstrecke kommt die Abzweigung nach Ernst Tinjana und nach kurzer Fahrt sind wir auch schon am Parkplatz und es kann losgehen. Zuerst geht es in einem Flusslauf entlang. Der Fluss ist gar nicht da - alles trocken. Nach einiger Zeit kommen wir in einen Canyon. die Waende rechts und links sind sozusagen aufgeschichtet. Gigantisch wie das aussieht. Ich stell mir grad vor, wann es hier das Wasser gibt, welches diese Felsen formatiert hat. Aber es muss offensichtlich auch Wasser hier geben. Wir finden beide die Schichten so faszinierend. Ach es ist einfach herrlich hier. Das Farbenspiel der Steine ist auch toll - saemtliche Rottoene, Gelbtoene und Lilatoene, weiss und grau ist auch noch dabei. Einfach unbeschreiblich schoen. Schade dass es bewoelkt ist und die Farben auf dem Foto nicht so schoen herauskommen. Am Ziel angekommen finden wir sogar etwas Wasser, naemlich genau in dem Loch, das wir auf dem Bild gesehen haben, welches uns neugierig auf diesen Platz gemacht hat. Hier lassen wir uns nieder und geniessen die Ruhe der Natur. Stille! Absolute Stille! Das ist schoen! Ich koennte ewig hier bleiben. Meine Neugierde treibt mich noch etwas weiter in den Canyon. Dagmar moechte nicht weiter und so lasse ich das ganze Gepaeck bei ihr und begebe mich auf eine kleine Klettertour. Die Felsen sind vom Wasser geformt. Irgendwie kaum zu glauben! Nach einiger Zeit wird mir das ganze doch zu halsbrecherisch, denn alles was ich hochklettere muss ich nachher auch wieder zurueck und runter! Also besser mal umdrehen und Dagi nicht zu lange alleine warten lassen. Bevor wir den Rueckweg antreten geniessen wir noch die Aussicht und die Stille! Besonders beeindruckend finde ich dass Pflanzen es schaffen den Fels zu durchbrechen  und hier zu wachsen. Was fuer eine Kraft so ein kleines Baeumchen haben muss um sich hier den Weg durch den Fels an die Oberflaeche zu bahnen. Und ich muss es immer wieder sagen. Natur ist faszinierend!
Nun ist es aber an der Zeit den Rueckweg anzutreten. Auch hier kommen wir aus dem Staunen nicht heraus - obwohl wir alles schon gesehen haben, es ist wieder sehr beeindruckend. Nun noch die Holperstrecke zurueck und einen kurzen Abstecher zu den heissen Quellen machen. Hier wollen wir kurz unsere Fuesse reinhaengen. Gesagt -getan! Aber wenn wir das gewusst haetten, dann haetten wir die Badesachen drunter gezogen, denn hier aalen sich einige im heissen Wasser. Manche huepfen von der heissen Quelle sogar in den Rio Grande... Brrrr. das muss kalt sein, aber tut dem Kreislauf gut. Da wir keine Badesachen dabei haben, bleibt uns nichts anderes uebrig als "nur" die Fuesse reinzuhaengen. Und es ist herrlich! Zur Abkuehlung strecken wir unsere Fuesschen auch mal kurz in den Rio Grande! Ein toller Tag neigt sich wieder dem Ende zu! Morgen steht ein weiteres Highlight - der Santa Elena Canyon - auf dem Programm! Soooo viele tolle Eindruecke! Das koennen wir fast nicht mehr auf einmal verarbeiten!

No comments:

Post a Comment