Thursday, April 4, 2013

Wasser!

Auch heute werden wir wohl wieder “viel” Wasser in der Chihuahuawueste sehen. Nein, nicht weil es regnet, sondern weil wir in den Santa Elena Canyon gehen und dort der Rio Grande fliesst. Am Nachmittag werden wir zu den Mule Ear Springs (Mule Ear Quellen) wandern und somit werden wir auch hier den gruenen Teil der Wueste zu Gesicht bekommen. Auf den Santa Elena Canyon freuen wir uns schon die ganze Zeit, dieser hat uns schon lange auf den Bildern beeindruckt und auch am ersten Tag als wir mal in den Canyon reingeschnuppert haben. Das ist ebenfalls ein schoener Ausflug um das Jahr ausklingen zu lassen. Heute ist naemlich Silvester (ohhhh, ich bin immer noch ganz schoen im Rueckstand mit dem Schreiben!) Das Wetter ist herrlich – sozusagen Bilderbuchwetter! Schoen warm ist es auch! Und am Abend wollen wir endlich in das Restaurant Starlight Theatre, welches der Guide bei dem Ausritt uns empfohlen hat. Mal sehen ob wir es finden! Angeblich ist es in der Geisterstadt von Terlingua. Aber jetzt geht es erstmal los im Santa Elena Canyon. Der Weg fuehrt uns erst ein Stueckchen entlang des Steilhangs nach oben. Unterwegs sehen wir viele verschiedene Felsformationen und unter anderem auch fossile Muscheln. Diese haben die Form von Austern und sind in der Felswand zu finden. Ich bin beeindruckt! Das hier muss als vor langer langer Zeit mal unter Wasser gewesen sein. Der Aufstieg ist nicht anstrengend, vor allem weil wir immer wieder anhalten und den atemberaubenden Blick geniessen. Als wir gerade ein Paeuschen machen und uns etwas abseits des Weges stehen, kommen 2 „Maedels“ den Berg hinunter…. Bei uns angekommen sind sie sichtlich verwirrt, so als ob sie sich verlaufen haben und dann fragen sie doch tatsaechlich wo ist denn der Weg? Wir haben uns nur angeschaut und den beiden selbstverstaendlich den einzigen Pfad der hier entlang geht gezeigt! Gewundert haben wir uns schon ein bisschen ueber die beiden! Wir gehen weiter und nun geht es wieder bergab in den Canyon rein. Im Canyon hoeren wir viele Echos und eigentlich ist es ziemlich laut! Auch wenn man sich in normaler Lautstaerke unterhaelt hoert man schon den Widerhall! Hier im Canyon liegen auch so einige grosse Felsbrocken herum! Diese eignen sich hervorragend um dort ein Paeuschen einzulegen! Und genau das machen wir auch! Wir klettern auf den Felsbrocken rauf und ich frage mich ob wir es jemals wieder schaffen hier runter zu kommen. Aber damit kann ich mich nachher noch beschaeftigen. Nun ist Ausruhen, Nichtstun und den Canyon geniessen angesagt. Ich koennte hier ewig sitzen! Dagi auch! Wir bleiben aber nicht ewig, denn wir wollen noch weiter in den Canyon rein gehen. Wir schaffen es noch ein kleines Stueckchen und dann wuerden wir nasse Fuese bekommen und das wollen wir nicht. Also ist hier das fuer uns das Ende der Canyonwanderung! Um noch weiter zu kommen wuerde man ein Kanu oder so was aehnliches benoetigen. Aber das haben wir nicht im Handgepaeck dabei. So geniessen wir einfach noch ein bisschen das Echo und die Wasserspiegelungen. Diese sind auch total schoen anzuschauen. Das beeindruckenste in diesem Canyon sind fuer mich aber immer noch die meterhohen steilen Felswaende die rechts und links vom Rio Grande in den Himmel ragen. Langsam aber sicher brechen wir zu unserem Rueckweg auf. Der Weg aus dem Canyon raus ist wieder anders als rein, weil man einen anderen Blickwinkel hat. Ich kann es immer wieder sagen, dieser Canyon ist sehr faszinierend. Mittlerweile ist schon Nachmittag und wir machen uns auf den Weg zu unserer Wanderung Nummer 2 des Tages - die Mule Ears Quellen. Die Sonne sticht vom Himmel und ich habe schon mein Jaeckchen abgelegt. Im Gegensatz zum Canyon ist hier fast keine Menschenseele unterwegs. Auf dem Parkplatz stehen noch vereinzelt andere Fahrzeuge, aber es ist weit und breit niemand zu sehen. Als erstes rechnen wir uns aus, wann wir umdrehen muessen um nicht in die Daemmerung oder Dunkelheit zu geraten. Das ist wichtig, denn wir haben keine Lust einem Bergloewen zu begegnen und diese werden zu Daemmerungszeiten aktiv und jagen. Also besser da nicht mehr irgendwo alleine durch die Pampa wandern! Der Pfad zu den Quellen fuehrt uns durch karge Wuestenlandschaft aber immer mit Blick auf die beiden Mule Ear Felsen! Ist es nicht herrlich so das alte Jahr ausklingen zu lassen? Oh wir sind doch nicht ganz alleine hier auf dem Wanderpfad, uns kommt ein aelteres Paerchen entgegen. Wie praktisch, da koennen wir gleich fragen wie weit es noch bis zu den Quellen ist. Laut Aussage der beiden brauchen wir noch 15 bis 20 Minuten, das ist ja gar nicht mehr weit und wir sehen auch schon den Baum wo die Quelle ist. Und wie von den beiden  versprochen hoeren wir nach ca. 15 Minuten ein leises Plaetschern und es ist alles auffallend gruen hier. Eine richtige Augenweide nach einer Wanderung durch karge Wuestenlandschaft wo man nur Kakteen und andere Stachelpflanzen sieht. Die Quelle hat jedoch nicht so viel Wasser, genauer gesagt ist es nur ein kleiner plaetschernder Wasserlauf, aber sehr erstaunlich, was ein klein wenig Wasser bewirkt! Es koennen Pflanzen wachsen und gedeihen. Hier an der Quelle koennen wir die Stille der Natur geniessen. Es ist mal wieder absolut ruhig! Nur das Plaetschern ist zu hoeren. Wir verspeisen noch unsere letzte Orange und dann machen wir uns auf den Rueckweg. Mittlerweile ist es hier 5 Uhr am Nachmittag und in Deutschland ist schon das Neue Jahr angebrochen. So wuenschen wir uns auch ein gutes neues, denn wie ich mich kenne werde ich um Mitternacht wohl im Bettchen sein und in meinen tiefsten Traeumen liegen. Wir versuchen auch noch zuhause anzurufen, aber es gibt hier keinem Empfang! So muss der Anruf in der Heimat eben warten bis wir wieder am Parkplatz sind. Diesen erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang und es ist perfektes Licht zum Fotografieren und waehrend Dagi mit ihren Eltern in Deutschland telefoniert knipse ich noch ein bisschen. Und was hoere ich denn da, ein Knurren! Es ist aber zum Glueck kein Bergloewe sondern nur mein Magen, der hat naemlich Hunger. Also rein ins Auto und ab nach Hause und dann zum Abendessen. Es sollte jedoch noch anders kommen, denn auf dem Rueckweg sehen wir das sogenannte Alpengluehen. Ich glaube hier wird es nicht Alpengluehen genannt, weil das hier sind ja nicht die Alpen, aber ist ja auch egal! Auf jeden Fall leuchten die Berge als ob sie gluehen wuerden. Was fuer ein faszinierender Anblick. Nach dem Gluehen der Berge beschliessen wir die Maegen noch ein klein wenig weiter knurren zu lassen und vom Sotol Vista Aussichtspunkt aus, den Sonnenuntergang anzuschauen. Gesagt - getan! Und es hat sich gelohnt! Was fuer ein toller Sonnenuntergang genau richtig um ein schoenes Jahr zu verabschieden. Aufgrund unseren grossen Hungers haben wir uns dann nicht mehr die Muehe gemacht nach dem Starlight Theatre zu suchen, morgen ist auch noch ein Tag! So haben wir das erstbeste Restaurant genommen. Und wir hatten sogar einen Alleinunterhalter der Country Musik gesungen hat.















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