Monday, April 8, 2013

Hoehle mal ganz ohne Wasser!




Am spaeten Nachmittag kommen wir am White Sands National Monument an und wir erkundigen uns erstmal im Visitor Center,

hier erfahren wir dass Hunde erlaubt sind! Yippie die Maedels duerfen auch aussteigen und muessen nicht waehrend wir durch die Sandduenen laufen im Auto auf uns warten. Allerdings duerfen sie nicht frei rumrennen! Schade, weil hier im Sand wuerde es denen bestimmt gut gefallen! Das White Sands NM ist ein Naturschutzgebiet am noerdlichen Ende der Chihuahuawueste. Der weisse Sand ist eigentlich ein Gipsfeld im Tularosa Bassin. Ueber Millionen von Jahren hat sich dies hier mit den Kraeften der Natur geformt. Der Gips kristallisiert und die Kristalle zerbrachen zu Koernern, welche heute die Duenen bilden. Wenn man ueber diesen Sand laeuft und ihn anfasst, merkt man auch, dass dieser Sand eine ganz andere Konsistenz hat als normaler Sand. Aber wir sind nicht hierhergekommen um die Entstehung zu erforschen sondern einfach nur um die Natur zu geniessen und da es schon spater Nachmittag ist, bekommen wir wieder wunderschoene Lichtspiele zu sehen. Die beiden Hunde finden es auch klasse! Und sie tollen herum, ganz schoen schwierig die beiden im Zaum zu halten, weil sie doch an der Leine sein muessen. Wir haben alle 4 einen Heidenspass und finden es total schade, dass es schon so spaet ist und wir nicht mehr viel Zeit haben. Aber wir haben auch noch eine kleine Wegstrecke vor uns. Eigentlich dachten wir dass dies hier nur ein Katzensprung bis nach Carlsbad ist, aber die Dame im Visitorcenter hat uns eines besseren belehrt, es sind naemlich 3 bis 4 Stunden Fahrt! Oh nein!!! Aber vielleicht ist es auch gut, wenn wir hier nicht allzulange bleiben, denn wer weiss ob dieses Gebiet nicht noch radioaktiv verseucht ist. Gleich nebendran ist naemlich ein Raketentestgebiet und hier wurde auch die Trinity gezuendet. Dieser Atomtest fand am 16. Juli 1945 statt und wenn ich mir die Halbwertszeiten von Plutonium anschaue, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass hier noch eine Reststrahlung vorhanden ist. Aber ich hab keinen Geigerzaehler dabei und ich glaube nicht, dass ein paar Stuendchen was ausmachen. Ich hoffe es! Ausserdem egal wo man hingeht, man weiss sowieso nicht was fuer Giften man ueberall ausgesetzt ist.Also die Sonne ist untergegangen und es ist dunkel geworden, ausserdem ist es saukalt. Also machen wir uns auf den Weg. Was uns noch nicht so bewusst ist, dass wir ueber die Bergkette muessen, aber irgendwie klar, wir befanden uns in dem Becken und drum rum waren lauter Berge. Und auf dem Berg war es natuerlich noch kaelter und es hatte Schnee! Igitt! Nicht die besten Bedingungen um nach einem anstrengenden Tag zu fahren. Aber wir meistern es! Und irgendwann sehr spaet kommen wir in Carlsbad an. Das Hotel scheint ausgebucht zu sein und das Zimmer ist wahnsinnig klein. Wir haben nicht mal Platz die Hundebetten aufzubauen, Fuer den morgigen Tag schon, aber wenn sie aufgebaut sind, dann kann man hier quasi gar nicht mehr laufen. Und die zwei Racker werden von Dagi heute besonders verwoehnt, sie duerfen naemlich auf ihrem Bett sitzen solange wir alles reinraeumen und uns wohnlich einrichten. Danach gehen wir noch eine klitzekleine Runde mit den Hunden ums Hotel. Jetzt aber ab ins Bett.... ich bin hundemuede und ich bin mir nicht mehr sicher ob ich es noch geschafft habe mich hinzulegen und dann eingeschlafen bin oder ob ich nicht schon waehrend des hinlegens in einen Tiefschlaf gefallen bin.
 Da es in der Hotelgegend nicht so viel tolle Gehwege gab um mit den Hunden ihr Morgengeschaeft zu verrichten, hab ich die beiden einfach ins Auto gesetzt und wir sind zum Fluss gefahren. Entlang des Flusses war ein kleiner Park welcher sich hervorragend hierfuer geeignet hat. Nach unserem ausgiebigen Spaziergang geh ich wieder ins Hotel und die Hunde muessen da bleiben. Heute gehen wir naemlich in die Hoehle und da sind keine Hunde erlaubt. Bevor wir die paar Meilen zu den Carlsbad Caverns fahren, nehmen wir noch ein hervorragendes Fruehstueck beim iHop ein. Ein Riesenomelett und dazu Pfannkuchen! Yummi! Jetzt geht es in Richtung Hoehle! Ich glaub es irgendwie gar nicht, dass ich mal in eine Hoehle gehe, die nicht mit Wasser gefuellt ist. Die Carlsbad Caverns ist ein grosses Hoehlensystem und ist weltweit bekannt als Tropfsteinhoehle. Sehr bekannt sind auch die Faltlippenfledermaeuse, die man hier auch beobachten kann, nur leider ist gerade Winter und die Fledermaeuse haben sich wohl auch ins hinterste der Hoehle verkrochen, dort wo es noch schoen warm ist. Im Nationalpark gibt es 83 verschiedene Hoehlen und die besondere Attraktion ist der Big Room, welcher zu den weltweit groessten unterirdischen Raeumen zaehlt. Ebenfalls ist dies hier die tieftste bekannte Kalksteinhoehle - 487 Meter unter der Erdoberflaeche! Wir wollen den Big Room auf eigene Faust erkunden und erwerben uns im Visitor Center eine Karte. Hier muessen wir auch meine Kamera reinigen lassen, weil ich mit dieser vor nicht allzu langer Zeit (ein paar Jahren) in den Mammoth Caves in Kentucky war und es dort irgendwelche Pilze gibt, die gefaehrlich fuer die Fledermaeuse sein koennte. Bis wir dann endlich unsere Tour beginnen ist es draussen schon alles weiss! Es schneit wie verrueckt und ist saukalt. Also nix wie rein in die Hoehle. Drinnen hat es naemlich 13 Grad, was eigentlich auch kalt ist, aber im Vergleich zu den Aussentemperaturen ist es wiederum warm.Die Geschichte der Höhlen beginnt vor 250 Millionen Jahren mit der Entstehung eines 600 Kilometer langen Riffs innerhalb eines Inlandsees, der zu dieser Zeit die Gegend prägte. Das Riff hatte die Form eines Hufeisens und entstand aus den Überresten von Schwämmen, Algen und Muschelschalen. Mit der Zeit verdunstete der See und das Riff wurde unter Salz und Gipsablagerungen begraben.

Vor einigen Millionen Jahren begann sich die Gegend zu heben und Erosion begann das alte Riff freizulegen. Regenwasser, das durch Luft und Erde leicht sauer geworden war, sickerte in Spalten des alten Riffs und begann langsam den Kalkstein aufzulösen und Risse und Spalten zu vergrößern. So begann ein Prozess, der am Ende bis zu den heutigen großen Kammern geführt hat. Zur gleichen Zeit begann Schwefelwasserstoff-Gas aus riesigen Gas- und Öllagern unterhalb des alten Riffs auszugasen. Dieses verband sich mit dem Grundwasser zu Schwefelsäure und unterstützte den Lösungsprozess des Kalkes. Das jetzt freigelegte Riff ist heute ein Teil der Guadalupe Mountains und und die riesigen Kammern wurden zu den Carlsbad Caverns. In der Hoehle sehen wir gigantische Gesteinsformationen. Am lustigsten finden wir das sogenannte Popcorn, welches immer wieder an den Waenden zu finden ist. Das Popcorn sind Gesteine, die eben aussehen wie wenn jemand Popcorn verschuettet haette. Ebenfalls sehen wir viele Stalagtiten und Stalagmiten - auch riesengrosse! Wenn man ueberlegt wieviel Tausende von Jahren es gebraucht hat um diese zu formen. Wahnsinn! Das ist ein Wunder der Natur, finde ich. Mit vielen neuen Eindruecken verlassen wir die Hoehle und wir wollen am Nachmittag noch zu den nahegelegenen Guadalupe Mountains. Das Wetter will aber nicht so wie wir das wollen. Es schneit naemlich immer noch. Ueberall im Park ist angeschrieben, dass man den Pass zu den Guadalupe Mountains wegen starken Schneefalls meiden soll. Wir haben ja ein Allradauto! Also beschliessen wir, dass so ein bisschen weisses Zeugs uns nicht hindern kann. Nur leider koennen wir im Park nicht so viel machen, weil die Wanderwege mehr oder weniger eingeschneit sind. Wir erkundigen uns im Besucherzentrum ueber die Berge und machen noch ein Foto! Wir waren zumindest mal da und ein Vorteil hat das ganze! Wir kommen heute abend etwas frueher nach Hause und koennen frueh ins Bett, morgen wollen wir den langen "Ritt" nach Hause beginnen. Vor uns liegen ca. 1100 Meilen, was knappe 1800 Kilometer sind! Ob wir das an einem Tag schaffen bezweifle ich, aber wir sind ja zu zweit! Und morgen werden wir sehen wie weit wir kommen! Der Plan ist, sobald wir muede werden kehren wir in das naechstbeste hundefreundliche Hotel ein.

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