Sunday, November 6, 2011

Hoehle oder Ozean??? Was ist besser?

In letzter Zeit bin ich richtig verliebt ins Hoehlentauchen, aber der Ozean hat doch auch einiges zu bieten. So verbringe ich das letzte Wochenende im September (ups ich bin wohl etwas hinterher mit schreiben!) Das ist sozusuagen das Saisonabschlusswochenende im Golf von Mexico, denn am 1. Wochenende hab ich Hoehlentauchen geplant und dann bin ich erstmal in Deutschland, dann kommt Dagi und dann ist schon Anfang November (quasi jetzt). Wie immer gehen wir nach Pensacola und uebernachten in Rob's Condo und die Tauchgaenge sind auch mit Easy Diver geplant. Dieses Mal sind wir 7 Taucher (Schumi, Christian, Tanja, Eric, Peter, Michael und meine Wenigkeit) und 2 Nichttaucher (Kerstin und Franziska). Wir haben perfektes Wetter und auch fast keinen Seegang. Gut fuer Tanja, denn sie hat manchmal Probleme mit Seekrankheit. Am Samstag betauchen wir als erstes die Tex Edwards. Die Tex Edwards ist eine Barge und liegt ca. 6,5 Meilen von der Pensacola Bucht entfernt. Tauchtiefe ist 18 - 23 m, sie wurde 1982 hier als kuenstliches Riff versenkt. Hier sieht man auch oft tropische Fische. Ueber wenig Fische koennen wir uns nicht beklagen, denn hier wimmelt es nur so. Wir sehen auch Falterfische, Barrakudas, Froschfische und vieles mehr. Hier hat es mittlerweile auch Rotfeuerfische. Diese Fische sehen zwar toll aus, aber hier im Golf von Mexico sind sie nicht heimisch und verbreiten sich dort ziemlich schnell, weil sie keine natuerlichen Feinde haben. Diese Invasion der Rotfeuerfische ist bereits auch in der Karibik und im Atlantik zu einem grossen Problem geworden. Den zweiten Tauchgang am Samstag haben wir am Tauchplatz Three Coal Barges gemacht. Dieses Wrack liegt in 12 - 15 m Tiefe, optimal geeignet fuer frisch brevetierte OWD Taucher. Im schoenen weissen Sand sieht man oft schoene Muscheln und Sanddollars.
Am Sonntag wollten wir zuerst die USS Massachusetts, obwohl dieses Schiff nur in 6 - 9m Tiefe liegt soll es ein toller Tauchgang sein, da es hier sehr fischreich sein soll. Ich kann dies leider nicht beurteilen, da ich noch nie hier getaucht bin. Die USS Massachusetts ist ein Schlachtschiff aus dem 1. Weltkrieg, welches 1972 von der NAVY als Ziel fuer Uebungen verwendet wurde. Am 10. Juni 1993 - dem 100. Jahrestag nach der Inbetriebnahme der USS Massachussetts wurde sie als Tauchspot und kuenstliches Riff deklariert. Um hier zu tauchen, muss aber alles stimmen, denn oft hat es Stroemungen und auch schlechte Sicht. So auch an diesem Sonntag. Jim unser Divemaster kam ohne das Boot festzumachen wieder hoch und meinte, dass es nur ca. 3-5 Meter Sicht haette, das ist uns zu schlecht, so haben wir uns entschieden woanders hinzufahren. Das neue Ziel heisst San Pablo, ein Frachtschiff. Das Schiff hatte drei Decks und einem Rumpf aus Stahl. Es ist Länge betrug 315 Meter. Vor dem Zweiten Weltkrieg war die San Pablo im Besitz mittelamerikanischen Kaufleute und wurde vor allem zum Obsttransport zwischen karibischen Haefen genutzt. Wie alle anderen Handelsschiffe wurde die San Pablo ein Ziel für die deutsche U-Boote, die den Handel weltweit zu zerstoeren versuchten. Im Mai 1942 feuerte ein deutsches U-Boot auf die San Pablo in der Naehe des Yucatan Kanals. Da es ein Handelsschiff war, war es unbewaffnet und sie konnten sich nach Puerto Limon in Costa Rica retten. Kurz darauf wurde das Schiff dann beim Entladen von einem deutschen U-Boot versenkt und die gesamte Besatzung getoetet. Die Masten und Aufbauten blieben ueber Wasser. 1943 wurde das Schiff gehoben und nach Tampa geschleppt um dort repariert zu werden, dort wurde sie aber zum Totalschaden deklariert und dann weiter nach Panama City geschleppt um sie fuer Schiessuebungen zu verwenden. Spaeter hat man dann gemerkt dass das Schiff eine Gefahr fuer die Navigation ist und es wurde zerstoert. Die Wrackteile mit einem noch intakten Kessel und Heck liegen heute 10 Meilen vor Pensacola. Die San Pablo ist hier auch als Russian Freighter bekannt, aber keiner weiss woher dieser Spitzname kommt. Hier haben wir 2 schoene Tauchgaenge gemacht, jedoch der Abschluss des 2. Tauchgangs war fuer mich das Highlight. Der Tauchgang war mal wieder ziemlich kurz, da der Luftverbrauch meines Buddys Christian ziemlich hoch war. Christian ist dann als erstes auf's Boot und waehrend ich grad meine Flossen ausziehe, erzaehlt mir Jim der Divemaster, dass ich gerade einen Delphin verpasst haette, der gerade ganz dicht am Boot vorbeigeschwommen ist. Wie aergerlich! Gerade als ich meine Flossen aus hatte, taucht der Delphin ein paar Meter hinter mir auf.... Schnell die Flossen wieder an und einen halben Meter abtauchen und siehe da, da kommt der Delphin auf mich zugeschwommen, ich bin ganz aufgeregt.... das ist ja soooo toll! Der Delphin kam bis auf ca. 1-1,5 m zu mir her und ist dann mit einem Affenzahn in die Tiefe verschwunden, obwohl ich mich gar nicht bewegt habe. Ach ich hatte gehofft, dass er mich beruehrt, aber er ist noch ein paar mal um mich rumgeschwommen und dann abgezogen. Das war ein einmaliges Erlebnis! Nur leider hatte ich die Kamera schon auf'm Boot. So ein Mist! Und nun war es auch schon wieder vorbei! Aber ich hatte mit diesem Erlebnis einen genialen Abschluss des Wochenendes und der Tauchsaison im Golf von Mexico... Da freu ich mich doch schon auf's naechste Jahr!
Aber zuerst freue ich mich auf das kommende Wochenende, denn da bin ich mit Max aus Huntsville in Marianna zum Hoehlentauchen im Merritt's Mill Pond! Wir haben uns dieses Mal den Trailer von Ed gemietet - mal sehen was dieser zu bieten hat. Freitag spaet in der Nacht kommen wir an und beziehen unsere Zimmer. Es ist sehr praktisch, dass der Trailer nur einen Steinwurf von Caveadventures entfernt ist und so lassen wir am Morgen schnell unsere Flaschen fuellen, bzw. nur noch was oben drauf machen, damit sie auch richtig voll sind. Und dann kann es auch schon losgehen. Am Samstag steht Jackson Blue auf dem Programm. Der erste Tauchgang dauert 72 Minuten und 30 m tief. Wir tauchen entlang der Goldline, den Chimney runter und dann an der Gabelung tauchen wir nach links weiter. Insgesamt sind wir 1100 Fuss in der Hoehle als wir umdrehen. Der Rueckweg war total cool, denn wir konnten uns einfach treiben lassen. Da Jackson Blue ja einen Quelle ist somit hat es auch eine Stroemung. Jedoch ist diese Stroemung zur Zeit sehr gering und auch der Wasserspiegel ist niedrig, so dass es im Cavernbereich viele Luftblasen hat. Wir probieren aus, ob man hier den ganzen Kopf aus dem Wasser strecken kann und jawoll, es ist so gross, dass wir den Kopf rausstrecken koennen. Coole Sache ist das. Der zweite Tauchgang ist aehnlich, an der Gabelung gehen wir jedoch nach rechts weg. Dieses Mal treten wir nach ca. 1200 Fuss den Rueckweg an und am Ende waren wir fast 80 Minuten unter Wasser. Mit dem verbleibenden Rest in unseren Flaschen machen wir noch einen ca. 40 - minuetigen Fototauchgang. Leider habe ich immer noch kein richtiges Licht, so dass wir nur im vorderen Bereich der Hoehle bleiben und nicht den Kamin runter gehen. Hier gibt es aber auch allerlei zu sehen. Wir entdecken auch ein Fossil und irgendwelche Dinge fuer Experimente. Nach diesem Tauchgang bringen wir die Flaschen bei Ed vorbei und dann ab unter die Dusche und wir starten einen Versuch im Madison's was zu essen. Dieses Restaurant hatte letzes Mal gerade vor unserer Nase geschlossen,... mangels Kundschaft - und wegen 2 Personen wollten sie nicht wieder oeffnen. Aber dieses Mal hatten wir Glueck, sie hatten offen und wir haben uns an die Bar gesetzt, da wir das Footballspiel Alabama gegen die Florida Gators anschauen wollten. Wir sind beide Alabama Fans und waren somit in Florida die Minderheit. Aber Bama hat gewonnen und zwar sehr souveraen. 38 -10! Roll Tide! Am Anfang haben wir zwar etwas geschwaechelt, aber ab dem 2. Quarter war das Team wieder voll in Form. Fuer den Sonntag haben wir uns ein Boot ausgeliehen und sind zur Hoehle Hole in the Wall gefahren. Diese Hoehle hat einen schmalen Eingang und vom Boot aus muss man erst durch etwas Entengruetze schwimmen. Igitt, aber wir koennen ja gleich abtauchen und somit ist das nicht ganz so schlimm. Der Eingang der Hoehle war gut zu erkennen, denn da immer wieder unsere Luftblasen hochkamen hat dies die Entengruetze beseitigt! Nach dem schmalen Eingang geht es einen grossen Kamin runter auf ca. 23 m und dann kann man sich entscheiden entweder upstream oder downstream zu gehen, also "flussaufwaerts" oder "flussabwaerts" zu gehen. Wir haben einen Tauchgang downstream gemacht und den naechsten dann upstream. In dieser Hoehle findet man auch Salamander. Die sehen total cool aus. Wir sehen auch einige Welse, die in Bodennaehe rumschwimmen und immer wieder den Boden beruehren und es aufwuehlen. Die sollten mal richtig tarieren lernen, damit sie nicht die Sicht in der Hoehle zerstoeren. Lach! So und nun ist es auch schon wieder vorbei und wir muessen uns auf den Heimweg machen. Aber vorher fahren wir noch gemuetlich einmal runter nach Jackson Blue, den schliesslich bin ich ja Schwabe und jede Minute wo wir das Boot gemietet haben muss ausgenutzt werden! So und was finde ich nun besser zum Tauchen, Hoehle oder Ozean? Hmmmm, das ist eine schwierige Frage.... aber ich glaube ich find beides toll und ein bisschen Abwechslung kann ja auch nicht schaden!

No comments:

Post a Comment