Wednesday, May 26, 2010

Nachts gibt’s viel zu sehen!

Neulich ist mir so eine verrueckte Idee im Kopf herumgeschwirrt – ich will mal wieder einen Nachttauchgang machen. Eigentlich ist die Idee gar nicht so verrueckt – die Ausfuehrung war vielleicht schon etwas „crazy“. In Schumi hatte ich einen Mittaeter gefunden und so haben wir beschlossen wir machen am Dienstag 25. Mai einen Nachttauchgang – oder auch zwei. Die grosse Frage ist: WO???? Das naechste waere der Blue Water Park in Pelham, aber der hat nur Mittwoch bis Sonntag geoeffnet und um laenger geoeffnet zu haben fuer den Nachttauchgang muessen es mindestens 8 Personen sein. Also bleibt uns nur der Golf von Mexiko oder eine der Quellen oder Hoehlen in Lower Alabama (Florida). Golf von Mexiko – erstmal muessen wir ein Dive Center finden das mit seinem Boot rausfaehrt und zweitens einen Tauchplatz der noch betaucht werden kann. Panama City Beach, hier kommen ab und zu mal Oelklumpen an der Kueste an, aber der Teppich ist noch nicht hier – und auch die unteren Wasserschichten sind noch ok zum tauchen. Es war eine Leichtigkeit ein Dive Center zu finden, das fuer 2 Nachttauchgaenge rausfaehrt! Die Schwierigkeit war das Timing! Das Boot faehrt spaetestens um 18 Uhr ab! Und das schaffen wir nie nach Feierabend. 19 Uhr waere machbar gewesen, aber darauf haben sie sich nicht eingelassen. Ok, dann wird’s doch eine Quelle in Florida – Vortex Springs! Um ca. halb 8 sind wir dann ins Wasser gesprungen. Wir tauchen ab, immer tiefer hinab. Heute sind sehr viele Aale da. Auch die Krebse sind sehr aktiv. Ueberall gibt es was zu entdecken – auf ca. 16 m erreichen wir den Hoehleneingang und machen uns auf den Weg zur ersten Restriktion. Unterwegs begegnen uns wieder unzaehlige Aale, schlafende Barsche und Krebse. An der ersten Restriktion bei einer Tiefe von knappen 30 m machen wir uns auf den Rueckweg. So troedeln wir langsam wieder aus der Hoehle raus und machen noch einen ausgiebigen Sicherheitsstop! Es gibt sooooo viel zu sehen! Nach einer knappen Stunde hat uns die Oberflaeche wieder. Es war herrlich! Und damit sich der lange Weg auch wirklich gelohnt hat, haben wir nach einer 20minuetigen Oberflaechenpause noch einen 2. Tauchgang gemacht. Nicht so tief und auch nicht in die Hoehle. Aber auch dieser war einfach herrlich. Wir haben riesengrosse Karpfen und auch die Kois gesehen. Die wollten sich aber nicht fotografieren lassen. Und dann war’s auch schon wieder vorbei! Logbuch schreiben wir heute nicht mehr…. Denn die Zeit ist schon fortgeschritten und nun kam der unangenehme Teil des Abends, die Heimfahrt. Unter Missachtung jeglicher Speed Limit Schilder haben wir es dann auch in Rekordzeit nach Hause geschafft. Kurz vor dem Ziel wurde der Schnitt jedoch nochmals nach unten gesenkt. Das Autole war durstig. Kurz tanken – garantiert nicht bei BP - und die letzten paar Meter heimbrausen, um dort dann todmuede ins Bett zu fallen. Um 5 klingelt naemlich der Wecker!

Apropos BP: Die Katastrophe im Golf von Mexiko nimmt taeglich groessere Ausmasse an. Ich glaube es wird nicht alles berichtet, z.B. wie viel Oel tatsaechlich taeglich ausstroemt. Besonders traurig macht mich jede Information ueber tote Tiere – und hier interessiere ich mich am meisten fuer die Meeressaeuger und die Schildkroeten. Es wurden 215 Schildkroeten im oelverseuchten Gebiet gezaehlt. 3 davon waren vollkommen mit Oel bedeckt und konnten an der Oberflaeche gefangen werden. 2 Karibische Bastardschildkroeten und eine Unechte Karettschildkroete. Diese 3 Schildkroeten wurden in ein Aquarium gebracht, wo sie vom Oel gereinigt werden und rehabilitieren. Momentan geht es ihnen gut. Die Bastardschildkroete ist die kleinste und seltenste Art von Meeresschildkroeten und sie ist staerker bedroht als andere ihrer Gattung. Diese Schildkroete lebt ausschliesslich im Golf von Mexiko und im Osten der USA in flachen Kuestengewaessern. Die Karettschildkroete ist weltweit verbreitet und noch nicht vom Aussterben bedroht. Ausserdem wurden 200 tote und 12 lebendige Schildkroeten an die Straende gespuelt, die 12 wurden in die Rehabilitationsaquarien gebracht wurden. 2 sind dort gestorben. 20 tote Delphine wurden im oelverseuchten Gebiet gefunden. Das ist ganz besonders schlimm fuer mich – meine Lieblingstiere des Ozeans! Ueber Seevoegel und die Schaeden in den Marschlaendern habe ich noch keine aktuellen Informationen. Leider ist dies erst der Anfang und es macht mich sehr traurig und wuetend zugleich. Ich werde auf jeden Fall vermeiden bei einer Tankstelle des BP Konzerns (Aral gehoert auch dazu) zu tanken und hoffe dass es viele gibt, die dasselbe tun. So erhoeht sich die Zahl der Tankstellen die ich nicht mehr anfahren kann…

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