Monday, May 20, 2013

Auf der Strasse nach Malpais!


In Costa Rica mangelt es nicht an Abenteuern. Eins davon ist mit einem Allradantrieb nach von Samara entlang der suedwestlichen Kueste nach Malpais zu fahren. Die ganze Strecke (91 km) werde ich wohl nicht schaffen, denn heute Abend um 5 Uhr wollen wir der Sonne entgegenreiten. Playa Carrillo ist der erste Stop. Eine Bucht mit silbern glaenzendem Sand zur Strasse hin gesaeumt von Palmen. Ich beobachte ein kleines Weilchen die zwei Strassenhunde die am Strand spielen. Den beiden scheint das Leben hier zu gefallen und vielleicht ist es manchmal gar nicht so schlecht ein Strassenhund zu sein. Sie sahen zumindest nicht unterernaehrt aus. Der Weg fuehrt mich weiter nach Estrada und dort biege ich dann auf die Off-Road-Strecke ab. Bis jetzt ist es noch nicht schlimm, ein bisschen holprig, aber den Allrad brauche ich vorlaeufig noch nicht. Breite Flussbetten sind zu ueberqueren, aber da gerade Trockenzeit ist, befindet sich im Fluss sehr wenig Wasser. Die Strecke fuehrt mich zum Playa Islita, auch hier mache ich einen kurzen Stop, laufe ueber den heissen Sand und haenge meine Zehen kurz ins Wasser. Von dieser Bucht aus geht es steil bergauf und der kleine Jimmy muss ganz schoen arbeiten. Oben werde ich mit atemberaubender Aussicht belohnt und ich betrachte den Playa Islita nochmals aus der Vogelperspektive. Die Holperstrasse fuehrt wieder hinuter zu der naechsten Bucht - Playa Corozalito. Diese und auch Playa Bejuco lasse ich vorerst mal links (eigentlich rechts) liegen. Es geht durch die kleinen Doerfchen Pueblo Nuevo und Jabilla, vorbei an Brahman Rindern. Diese Rinderart ist ein Vertreter des Zeburindes (oder Buckelrind) und ist besonders tropisch heissen Regionen angepasst und insektenresistent. Besondere Merkmale dieser Rinderart ist der Hoecker und die grossen Schlappohren. Diese Ohren finde ich sehen besonders lustig aus. Ich koennte mich jedesmal totlachen, wenn ich die Viecher sehe! Kurz hinter dem Doerfchen Jabilla finde ich den Strand Playa San Miguel. Hier moechte ich ein kleines Weilchen verweilen und mich dann auf den Rueckweg machen. Also erstmal einen geeigneten Parkplatz finden! Ah hier unter der Palme scheint es gut zu sein, weil dann das Auto nachher nicht ganz so heiss ist, wenn ich weiterfahren moechte. Gedacht - getan! Und ohhhhh, was fuer ein Mist, gerade als ich den Platz fuer gut befinde merke ich dass der Sand hier ziemlich locker ist und ich versuche gleich wieder rueckwaerts rauszufahren, was aber nicht geht! Keine Menschenseele unterwegs nur ich und der festgefahrene Jimmy! Erstmal aussteigen und nachschauen! Die Vorderraeder stecken in recht tiefem Sand, der Boden bei den hinteren Raedern scheint ok zu sein, und auf der anderen Wegesseite scheint es auch besser zu sein! Das ist mal wieder typisch, ein einziges tiefes Sandloch und ich finde es, obwohl ich gar nicht danach gesucht habe. Besser jetzt rausfahren als nachher und so schalte ich den Allrad an und nach einem kleinen Weilchen schaffe ich es dann! Also park ich auf der anderen Seite in der prallen Sonne, aber besser als im Schatten festzustecken. Ich schnappe mein Handtuch und marschiere vor zum Wasser. Leider kann ich nicht barfuss gehen, den der Sand ist gluehend heiss! Playa San Miguel ist ein kilometerlanger Strand und ich hab ihn ganz fuer mich alleine - fast, am anderen Ende sehe ich zwei kleine Punkte, welches Surfer sind. Am Wasser angekommen zieh ich erstmal meine Schuhe aus und es geht barfuss weiter. Das Handtuch habe ich glaub umsonst mitgeschleppt, denn hinlegen moechte ich mich hier nicht. Ich glaube binnen kurzer Zeit ist man total verbrannt. Hier finde ich einige Sanddollars. Der Sanddollar gehoert zu der Klasse der Seeigel, obwohl er ganz und gar nicht nach Seeigel aussieht. Das liegt daran dass der Sanddollar im Gegensatz zum "echten" Seeigel mikroskopische Stacheln hat. Das Skelett ist flach und besteht aus Kalkplaettchen und ist mit einer duennen Zellschicht und unzaehlbaren Zellfortsaetzen ueberzogen. Das fuenfache Bluetenblatt auf der Oberflaeche sind die Atmungsorgane! Ein faszinierendes Wunder der Natur finde ich! Was man am Strand findet ist meistens nur das Skelett.
So langsam ist es an der Zeit, dass ich mich wieder auf den Weg in Richtung Samara mache. Ich schlendere also zurueck zum Auto und lausche dem Rauschen des Ozeans. Auf dem Rueckweg habe ich noch etwas mehr Zeit als gedacht und so biege ich in einen Pfad ab der eher nach einem Wanderpfad aussieht als einer Strasse. Das Schild an der Weggabelung hat Playa Bejuco gesagt. Und tatsaechlich nach einem kleinen Weilchen Holperfahrt mit Urwald rechts und links komme ich dann an eine einsame Bucht. Kein Mensch hier - ausser mir natuerlich! Ich geniesse die Stille fuer ein Weilchen und mache mich wieder auf in Richtung Norden, denn ein weitere Strand wartet auf mich - der Playa Corozalito. Auf dem Rueckweg durch die urwaldbewachsene Strecke entdecke ich am Strassenrand noch einen sehr gut getarnten Leguan! Wenn das gruene Blatt nicht im Hintergrund gewesen waere, dann haette ich das Tierchen bestimmt glatt uebersehen. Auf der Strasse zum Playa Corozalito habe kurz vor dem Ziel nochmals das Allrad angeschalte, naemlich genau da als der Untergrund von Schotter in Sand wechselte....  Am Strand liegt ein riesengrosser Baumstamm, den wahrscheinlich das Meer angespuelt hat. Perfekt um mich ein bisschen hinzulegen. Auch dieser Strand scheint von der Menschheit in Vergessenheit geraten zu sein - es ist mal wieder keine Menschenseele hier. Gut fuer mich! Ich lausche den Wellen, wie sie rauschend an den Strand kommen, beobachte die Pelikane auf ihrer Jagd nach Fischen und lasse mir die Sonne auf den Pelz scheinen! Auf meinem Treibholzstamm ist es sehr gemuetlich und ich schaffe es sogar mich selbst zu fotografieren. Nachdem ich genuegend Sonne getankt hatte, mache ich mich auf das letzte Stueckchen Heimweg. In Samara wartet naemlich bald schon das naechste Abenteuer auf mich.












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